Der Deutsche Meister der u16 Volleyballjugend des Jahres 2018 kommt aus Rottenburg. So oder so ähnlich könnte die dann zugegeben etwas knappe Schlagzeile lauten, die vielleicht in etwas nüchternen Worten eine Leistung beschreibt, die eigentlich gar nicht so richtig in Worte zu fassen ist.
Zugegeben, es erscheint an dieser Stelle ziemlich abwegig hier nun einen eher klassischen Spielbericht zu verfassen. Es ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit dieses außergewöhnliche Wochenende mit der Stimmung in der Halle, dem mehr als nervösen Vorrundenstart, dem sensationellen Finalsieg und die sich anschließende nicht minder sensationelle Abschlussfeier in halbwegs brauchbare Worte zu fassen. Und so will ich das an dieser Stelle heute auch gar nicht erst versuchen.
Nichts desto trotz möchten wir an dieser Stelle natürlich trotzdem ein Fazit ziehen. Von einem in Summe grandiosen Wochenende mit seinem sensationellen Abschluss. Fast könnte man sagen das “Ballwunder” der TVR-Volleyballabteilung findet nunmehr seine Vollendung. Aber die Reise, die vor einigen Jahren begann, und an diesem denkwürdigen Muttertag des Jahres 2018 einen krönenden Abschluss fand, ist hier und heute natürlich keinesfalls zu Ende.
Das Erreichte ist vielmehr großartige Bestätigung der intensiven Jugendarbeit, heutige wie auch zukünftige Talente gezielt zu fördern. Die Volleyball-Abteilung des Turnverein 1861 Rottenburg e.V. gehört ohne Frage zu den bundesweit renommiertesten und erfolgreichsten Adressen im deutschen Volleyballsport. Das haben unsere Jungs mit dem Titel einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das ist für alle Beteiligten im Verein natürlich Anspruch und Ansporn zugleich auch in Zukunft an dem eingeschlagenen Weg festzuhalten, auch wenn das bis dahin Erreichte vermutlich in Zukunft nicht ganz so einfach zu übertreffen sein wird. Aber man wird sehen.
Ein Jahr der Vorbereitung mit über hundert Akteuren neben dem Feld, die in ihrer knapp bemessenen Freizeit, in unzähligen Stunden diese Megaveranstaltung überhaupt erst möglich gemacht haben. Es war ein Wochenende der Superlative für die Volleyballabteilung des TV Rottenburg und nicht nur im sportlichen Sinne ein Kraftakt sondergleichen.
Im Mittelpunkt aller Bemühungen aber stand natürlich unser u16-Team um Kapitän Ben-Simon Bonin, dass das eigentlich unmögliche am Ende möglich gemacht hat. Sicherlich, der TVR war nicht nur als Gastgeber Mitfavorit der diesjährigen Deutschen Meisterschaft und konnte sich auch einige Chancen ausrechnen ganz vorne mitzuspielen. Dass die Meisterschale, gut hier ist es eine Glasstele, des Jahres 2018 jedoch in Rottenburg bleiben würde, wer hätte es nach den ersten Vorrundenspielen für möglich gehalten?
Das Team um das Trainergespann Martins/Elsäßer ist aber offensichtlich eine Tuniermannschaft, die erst einige Bälle um die Ohren geschlagen bekommen muss, bis sie so richtig auf Betriebstemperatur kommt. Am Sonntag jedenfalls da konnte die Mannschaft, auf den Punkt genau, ihr volles Potential abrufen und wer bereits das Halbfinale gegen den VC Dresden aufmerksam verfolgte, der konnte bereits erahnen, dass die Sensation im Bereich des Möglichen lag.
Den Spielern waren die vorausgegangenen Spiele, und nicht wenige der Spiele konnten überhaupt erst im Tie-Break entschieden werden, merklich anzumerken. Das Powerplay der vergangenen Tage hatte in der gesamten Mannschaft erkennbar Spuren hinterlassen. So musste einer der Top-Scorer des TVR Außenangriffs Danis Jukic ausgerechnet im Finale mit Erschöpfungserscheinungen eine Auszeit nehmen und den Spielausgang liegend von der Bank aus verfolgen. Für mich persönlich auch ein Rätsel wie der TVR-Zuspieler Milan Krvzic, mit einem vor einer Woche erlittenen doppelten Bänderriss im Fuß, mit einer derartigen Leichtigkeit aufspielte und in der Vorrunde für mich persönlich der klare Gamechanger war. Mit so einem Spirit und Siegeswillen durfte ja eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. In einem an Dramatik sicherlich nicht armen Finale konnte der TV Rottenburg den SSC Berlin am Ende mit 2:1 niederringen. Und damit war dann die Sensation wirklich perfekt.
Jungs, es war ein grandioses Wochenende mit einem krönenden Abschluss, unvergesslich für alle, die es erleben durften. Mich persönlich erfüllt es mit großem Stolz daran Teil gehabt zu haben und das Ballwunder des Turnverein 1861 Rottenburg e.V in Formvollendung erleben zu dürfen. Danke dafür.
Für den Deutschen Meister spielten: Jasper Baumann, Ben-Simon Bonin, Jonas Dornauf, Phillip Herrmann, Nick Hoschke, Danis Jukic, Anton Jung, Dominik Komlac, Milan Kvrzic, Carl Möller, Alexander Schilke, Mario Welsch, Kai Wolf
Trainer: Idner “Idi” Faustino Lima Martins, Johannes Elsäßer
Text/Bild: A.Wittko
