Herren 2wei | Und es geht doch….

5. Februar 2019

Sie können es noch – im sechsten Anlauf der Saison schafften es die Rangers endlich einen Drittliga-Tiebreak zu gewinnen. Beim 3:2 (19:25,25:22,16:25,25:20,15:9) gegen die Georgii Allianz Stuttgart taten sich die Domstädter phasenweise wieder einmal schwer, um dann in einer fulminanten Schlussphase die so wichtigen Punkte gegen den Abstieg zu ergattern.
„Mist“, konnte sich TVR-Coach Schröder am Ende ein Grinsen nicht verkneifen, „der Rekord ist futsch.“ In der Saison 2011/2012 stieg der 47-jährige mit der Rottenburger 2weiten aus der 2. Bundesliga ab und sein Team stellte damals einen bitteren Rekord auf – insgesamt acht Spiele verloren die Domstädter damals im Tiebreak. „Das war schon bitter, wir hatten ein junges Team und nicht die nötige Konstanz. Mit der 3-Punkte-Regel, die danach eingeführt wurde, wären wir damals aber nicht abgestiegen“, so Schröder. So sind die Rangers auch momentan noch im Kampf um die Nichtabstiegsplätze, obwohl sie erst vier Spiele gewinnen konnten. „Wir haben einfach immer noch zu viele Fehler in unserem Spiel“, sagt Schröder, dessen Team aber fünf Mal gegen Drittliga-Konkurrenz zumindest einen Punkt holte. Gegen Stuttgart kamen die Rottenburger gut in die Partie und führten in Satz 1 (7:2, 13:11) und 3 (8:3) schon ordentlich, um sich dann in extremen Schwächephasen (Satz 1: 7:6, 14:18 – Satz 2: 8:14!) um den durchaus verdienten Satzgewinn zu bringen. Besonders in Satz 3 waren die Rottenburger kurzzeitig völlig von der Rolle und kassierten 11 Punkte am Stück. „Das darf nicht passieren, da muss auch ich früher regieren“, gibt sich Schröder eine Mitschuld am Nackenschlag für sein Team. Doch statt nach diesem 1:2-Rückstand in kollektiven Trauermodus zu verfallen, hatte Schröder zum Satzende eine Formation gefunden, die in den kommenden Sätzen mit fulminantem Blockspiel den Stuttgartern den Schneid abkaufte. „Stuttgart war wie immer kompakt und wieselflink in der Abwehr, aber in Satz 4 und 5 haben wir unser Blockspiel gut zur Geltung gebracht“, so Schröder. Ob im Einer-, Zweier- oder Dreier-Block, immer wieder scheiterten die Stuttgarter Angreifer jetzt am „Rottenburger Block“ – sehr zur Freude der mitgereisten Rottenburger Fans. „Das war fast ein Heimspiel, unglaublich“, freute sich mit Anton Jung nicht nur der jüngste im Team über die zahlreiche Fan-Unterstützung. Der 15-jährige Jung hatte seinen Anteil am Aufschwung, stand nach seiner Einwechslung im dritten Satz stabil in der Annahme und setzte wie schon gegen Frankfurt zwei sogenannte „Monsterblocks“. Während die Hauptstädter am Spielende etwas die Puste ausging, konnten die Rottenburger aus dem Vollen schöpfen und Kraftreserven aus einem gemeinsamen Frühstück freimachen. „Wir haben normal eine Fresskiste um uns zu stärken. Da wir heute so früh spielen gab es ein kleines Breitensport-Frühstück“, grinst Schröder, für den der Sieg seiner Mannschaft letztlich verdient war. „Wir haben uns zwischenzeitlich selbst ein Bein gestellt, am Ende die besseren Alternativen und vor allem einen starken Kai Kleefisch im Angriff. “
Trotz eines Wochenendes an dem die Abstiegskonkurrenz aus Rüsselsheim und Friedrichshafen ebenfalls gepunktet hat, springen die Rangers auf einen Nichtabstiegsplatz. „Momentan trainieren wir ganz gut und haben uns heute mit diesem Sieg belohnt. Bis zum Saisonende wird das aber ganz enge Kiste bleiben“, glaubt Kapitän Oli Knobelspieß. Für die Rangers ist jetzt zunächst ein Wochenende Pause, ehe es am 17.Februar zuhause gegen Waldgirmes weitergeht.