Herren 2wei: Am Ende nicht nur am Gegner gescheitert

10. Februar 2020

Gegen den SV Fellbach verpassten die Rottenburger den Befreiungsschlag und unterlagen am Samstagabend mit 1:3 (19:25, 25:21, 15:25, 25:27). Nach zweiwöchiger Wettkampfpause geht es nach der Fasnet zum wichtigen Duell beim Tabellennachbarn Waldgirmes, das war nach der Partie gegen Fellbach allerdings zunächst Nebensache.

„So macht Volleyball keinen Spaß“, war der Tenor auf Rottenburger Seite nach dem dramatischen Finale im vierten Satz. Am Ende hatte wieder einmal der Schiedsrichter mit einem fragwürdigen Pfiff für die Entscheidung gesorgt, wie schon vor einer Woche gegen Stuttgart. Dieses Mal war es ein schwieriges Anspiel, das Yannick Menke scheinbar nicht regelgerecht ins gegnerische Feld bugsiert hatte. Zumindest nach Meinung des Schiedsrichters. Spieler, Verantwortliche und Zuschauer, sowie auch der gegnerische Trainer Jan Lindenmair hielten diesen Pfiff nicht für nötig. „In der Bundesliga lässt man das laufen und das ist doch gut. Die Spieler sollen sich sportlich messen und nicht auf die Gnade eines Schiedsrichters angewiesen sein, der von Technik keine Ahnung hat“, so ein Kommentar auf Rottenburger Seite. Etwas abgeschwächt, aber ähnlich sieht es TVR-Trainer Schröder, der just an diesem Abend selbst wegen eines Schiedsrichtereinsatzes in der Oberliga unterwegs war und erst nach Spielschluss eintraf. „Ich habe die Situation noch nicht auf Video gesehen. Ich finde die Schiedsrichter leiten aber häufig das Spiel nicht, sondern entscheiden Spielzüge weil es ihren Augen einen technischen Fehler gab – und zwei Trainer stehen an der Linie und fragen sich was passiert ist. Das kann nicht sein und tut dem Volleyball nicht gut“, so Schröder, „das habe ich in Fortbildungen auch schon des Öfteren kommuniziert.“

„Letztlich hat Fellbach verdient gewonnen, weil Sie einfach cleverer und konstanter waren“, so das Fazit von Routinier Kai Kleefisch, der zusammen mit Oliver Dostal die TVR-Drittligavolleyballer coachte. „Aber das Spiel so zu beenden hat einfach einen bitteren Geschmack.“ Die Rottenburger zeigten zwar ebenfalls eine ordentliche Leistung, hatten aber wieder einmal ihre obligatorischen spielerischen Auszeiten. So im ersten Satz, als man eine 14:12-Führung in einen deutlichen 14:20-Rückstand verspielte. „Ein kurzer Blackout, der den Satz kostet“, so Kleefisch. Mit leicht veränderter Formation holten sich die Domstädter dafür Satz 2 um nach einer frühen Führung (6:2) in Satz 3 wieder einmal völlig den Faden zu verlieren (7:11, 9:16). „Uns fehlt gegen so routinierte Teams die nötige Konstanz und dann auch mal das Quäntchen Glück“, findet Kleefisch. Denn der TVR war im vierten Satz absolut ebenbürtig und hatte sogar Satzball (24:23). Den entscheidenden Angriff setzten die Rottenburger allerdings knapp ins Aus, ehe kurze Zeit später der ominöse Pfiff zum knappen und glücklichen Fellbacher Satzgewinn folgte.
Im Abstiegsduell holte der USC Konstanz mit 3:1 gegen Waldgirmes wichtige Punkte und schickte den kommenden Gegner der Domstädter auf die Abstiegsplätze. Die Partie gegen Waldgirmes in drei Wochen wird so ein ganz wichtiges Spiel. Mit einem klaren Erfolg wäre der Nichtabstieg gesichert, bei einer Niederlage hieße es weiter zittern.

TV Rottenburg 2: Niklas Lichtenauer, Oliver Knobelspieß, Jonas Kuhn, Timo Kilgus, Yannick Menke, Andre Kette, Robin Leber, Kai Kleefisch, Moritz Frölich, Gerrit Saur, Finn Dostal, Julien Wizemann, Timo Baur