Ein gutes Spiel zeigte der TV Rottenburg gegen die Berlin Recycling Volleys. Es reichte dennoch nicht zum Satzgewinn gegen die klaren Favoriten aus der Bundeshauptstadt. Die 1900 Zuschauer in der Paul Horn-Arena freuten sich dennoch über den frechen Auftritt des TVR und viele sehenswerte Ballwechsel.
Es klang schon fast nach letztem Aufgebot, was TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger aufs Feld schickte. Auf zwei Positionen hatte er gar keine Auswechselspieler mehr im Kader – der Rest verletzt oder krank. Doch die Rumpf-Truppe machte ihre Sache vom ersten Punkt an gut. Mutig im Angriff, beweglich in der Abwehr und geschlossen im Block: Dieser TVR machte richtig Spaß und zeigte, dass er sich trotz Verletzungspech nicht geschlagen gibt. Im Gegenteil: Mehrfach gab’s eine Rottenburger Führung zu bejubeln. Erst zum Satzende setzten sich die Recycling Volleys mit ihrem Powerspiel zum 25:22 durch.
Etwas deutlicher für die Gäste wurde das Spiel im zweiten Durchgang. Jetzt fanden die Berliner ihren Rhythmus im Aufschlag und der TVR kam in der Annahme unter Druck. Über die Mitte hielt Lars Wilmsen gut dagegen und lieferte eine richtig starke Partie ab. Auch insgesamt zeigte der TVR trotz Rückstand viel Kampfgeist und punktete sich immer wieder heran. Auch der Wechsel auf der Zuspieler-Position zeigte zunächst gute Wirkung: Philipp Jankowski kam mit zwei starken Aktionen ins Spiel und versuchte im Aufschlag mehr Druck zu machen. Alle Frechheit, aller Mut im Rottenburger Spiel brachte jedoch keine Wende mehr: 16:25.
Berlin zeigte sich jetzt als ausgeglichen starkes Team, das in der Bundesliga zurecht vorne mitmischt. Sebastian Kühner war solide im Zuspiel und über Paul Carroll und alle drei eingesetzten Außenangreifer kam mächtig Druck im Angriff. Da konnte sich Robert Kromm einen entspannten Abend in der Auswechselzone gönnen. Der TVR kämpfte beherzt weiter, bekam aber wieder keinen Lohn für seinen guten Auftritt. 20:25 und damit 0:3 hieß es am Ende.
Nach der Niederlage hatte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger ein überraschendes Statement: „Ich bin zufrieden – Mönnich gut, Schief gut, Henning gut, Wilmsen gut.“ Vor allem die jungen Spieler verdienten sich ihr Sonderlob, weil sie gegen die übergroßen Berliner gegenhielten und nie der Eindruck eines Klassenunterschieds entstand. Jetzt gilt es, den mutigen und frechen Auftritt für die nächsten Spiele um den Klassenerhalt zu nutzen. Mit dieser Leistung dürften noch einige Punkte drin sein in dieser Saison – trotz Verletzungspech.
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