Der TV Rottenburg unterlag im letzten Heimspiel der Bundesliga-Saison vor 2000 Zuschauern gegen die United Volleys RheinMain mit 0:3. Die Favoriten siegten, obwohl sie ersatzgeschwächt in der Tübinger Paul Horn-Arena antreten mussten. „Zwei Sätze waren wir chancenlos, einen Satz haben wir uns gut reingekämpft“, sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger.
Da konnte schon etwas Hoffnung aufkeimen vor dem Spiel: Beide Karlitzeks nicht dabei, ebenso Janis Hopt, dazu Tobias Krick nicht fit und Lukas Bauer ohne viel Spielpraxis. Das war nicht die beste Sechs, die die United Volleys beim Spiel gegen den TVR aufs Feld schickte. Eine Chance fürs letzte Heimspiel des TVR gegen den klaren Favoriten? Nach wenigen Punkten war klar: So einfach wird das nicht. Der zweite Anzug der United Volleys führte mit 4:0 und wenig später 8:4. Was die Gäste spielten, sah nicht nach Ersatz oder Improvisation aus, sondern einfach stark und sicher.
Vielmehr war es der TVR in vermeintlich bester Besetzung, der unsicher und nervös wirkte. So klemmte es von Anfang an in der Annahme und auch dem Rottenburger Angriff fehlte es an Durchschlagskraft. So ging Durchgang eins relativ unspektakulär mit 25:18 an die United Volleys. Dabei überzeugten Zuspieler Patrick Steuerwald ebenso wie Diagonal-Keule Lincoln Williams.
Auch im zweiten Satz geriet der TVR schnell in Rückstand. Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger wechselte die Diagonale und brachte auf Außen Johannes Schief, aber es blieb eine fast unlösbare Aufgabe gegen die Favoriten aus Frankfurt. Immerhin war jetzt mehr Feuer, mehr Kampfgeist im Rottenburger Spiel. Das Team kämpfte sich nach einem deutlichen Rückstand nochmal ran und durfte beim Ausgleich zum 21:21 sogar vom Satzerfolg träumen. Zuvor hatte Kapitän Idi eine unglaubliche Abwehr gezeigt und jetzt war auch endlich der Block da. Die 2000 Fans gaben alles, um ihr Team nochmal zu unterstützen. Vergeblich: Nach einem Netzroller-Aufschlag vom eingewechselten Tobias Krick und einem wuchtigen Schmetterschlag von Williams hatten die Gäste auch diesen Satz im Ziel.
Spätestens jetzt waren die United Volleys zu einer höchst effektiven Einheit zusammengerückt – trotz des kleinen Kaders. Auch im dritten Satz erspielten sie sich schnell einen Vorsprung und spielten ihr Ding ganz unaufgeregt durch. Nur mit dem Matchball ließen sich die Gäste noch ein paar Punkte Zeit, ehe der beste Angreifer des Abends Lincoln Williams den letzten Punkt machte. Der TV Rottenburg verabschiedete sich von seinen Fans mit viel Applaus und dem weiteren Bangen um den Klassenerhalt.
Der Beirats-Vorsitzende der TVR Volleyball GmbH, Hermann Sambeth bedankte sich nach dem Spiel bei den vielen Helfern und für die großartige Unterstützung der Fans. Dieser Dank war auch TVR-Trainer Müller-Angstenberger wichtig, bei dieser Saison mit vielen, vielen Problemen. „Unsere Fans sind unglaublich und unglaublich leidensfähig“, sagte er unter Tränen.
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