1:3 / 25:23, 20:25, 20:25, 23:25
Die Aussichten und Prognosen standen schlecht für den TV Rottenburg. Freiburg hatte noch kein Spiel in heimischer Halle verloren, steht auf dem ersten Tabellenplatz und allgemein läuft es für die Rottenburger Jungs auswärts bisher durchwachsen. Die heimische Presse interessierte sich mehr für die Ambitionen von Freiburg und auch im eigenen Umfeld wäre ein einzelner Punkt bereits ein voller Erfolg gewesen.
Für Scheuermann keine Überraschung
Als nach dem Spiel MVP Jan Huber zum Interview im Livestream antrat, musste erstmal die Kamera ein Stück nach oben korrigiert werden. Der 2,07 Meter Mittelblocker lieferte ein starkes Spiel und nannte als Schlüssel zum Sieg, das Scouting der Trainer und die damit verbundene Vorbereitung auf das Spiel. Der Sieg ist also kein Zufallsprodukt, sondern eine Mischung aus sehr guter Vorbereitung und maximaler Umsetzung. Bereits in der Vorwoche wollte sich Trainer Scheuermann nicht mit nur einem Punkt zufrieden geben, sondern war von einem Sieg komplett überzeugt. Diese Stimmung übertrug sich auch auf die Mannschaft, die über das gesamte Spiel gesehen, die bessere Leistung zeigten. Mit Oli Knobelspiess im Zuspiel wechselte im ersten Satz immer wieder die Führung zwischen Freiburg und Rottenburg hin und her. Beim Stand von 20:23 für Rottenburg dachten einige Zuschauer:innen schon der erste Drops ist gelutscht. Nicht aber mit Yannick Harms, der mit fünf starken Sprungaufschlägen den Satzverlust für die Freiburger verhinderte. Als Mentalitätsmonster könnte man den Aufsteiger vom Neckar bezeichnen, der im zweiten Satz direkt mit einem 0:5 Lauf startete und keine Anzeichen machte, die Köpfe in den Sand zu stecken. Der permanente Aufschlagdruck brachte die badische Annahme zum Wackeln und ermöglichte den Rottenburgern immer wieder ihr Spiel neu aufzuziehen. „Ein besseres Spiel kann ich wahrscheinlich nicht mehr machen,“ so der überragende Zuspieler Knobelspiess nach dem Spiel und Zuspielkollege Jonas Kuhn ergänzte lachend: „So gerne war ich noch nie auf der Bank wie heute.“
Der Dschungel erwacht zu Spät
Trainer Schönhagen wirkte immer wieder etwas ratlos und wechselte auf allen Positionen munter durch. Doch so richtig kamen die Freiburger nicht in Fahrt. Nachdem Satz 2 und 3 jeweils mit 20:25 an Rottenburg ging, erwachte der Dschungel (die Halle) zum Leben. Die Rekordkulisse von 895 Zuschauer:innen machte richtig lärm und das bereits hart umkämpfte Spiel nahm nochmals an Fahrt auf. Doch auf Seiten der Rottenburger wurde der Angriff nun immer effektiver. Keinem Spieler wird gerecht, hier einzelne Namen hervor zu heben. Die Mitte war zur Stelle, um gute Annahmen in schnelle Punkte zu verwandeln. Auf Außen kämpften Mehlberg und Elsässer sich in das Spiel hinein und konnten sich stetig steigern. Diagonalangreifer Lichtenauer erwischte einen guten Tag und schien die Ablenkung vor seiner zweiten Abschlussprüfung in vollen Zügen zu genießen. Über den Libero Elsässer müssen wir nicht reden, was einem Kompliment gleich kommt. Die Bank machte Stimmung mit den ca. zehn mitgereisten Fans und schien auch hier das Spiel zu genießen.
Sechs Punkte Spiel vor der Nase
Ein grandioser, unerwarteter Sieg, der noch höher Einzuordnen ist, wenn man die Ergebnisse der anderen Mannschaften betrachtet. Doch die eigentliche Herausforderung kommt am Samstag in das Tollhaus der Liga. Mit dem Gegner aus Dresden kommt der Abstiegskampf pur nach Rottenburg und dort gilt es die drei Punkte gegen Freiburg zu bestätigen. Mit einem weiteren Sieg daheim in Rottenburg, wäre dieser Sieg doppelt zu bewerten und der Start in die Rückrunde mehr als nur gelungen. Für das Rottenburger Umfeld gibt es nun keine Ausreden, nicht am Samstag in die Halle zu kommen. Nachdem Freiburg nun mit der Rekordkulisse sich in sachen Zuschauer:innen nach oben katapultierte, gilt es nun sich den Platz an der Sonne zurück zu holen. Tickets gibt es wie immer Online https://www.volleyball-rottenburg.de/ und an der Abendkasse.
Ausblick
21.01.23: TVR – Dentalservice VC Guest Dresden
28.01.23: GSVE Delitzsch vs. TVR
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