Einen gelungenen Heimauftakt durften die neu formierten Drittligavolleyballer des TV Rottenburg feiern. Vor über 250 Zuschauern wurde die TSG Blankenloch mit 3:2 (22:25, 25:21, 19:25, 25:19, 15:12) bezwungen und dabei fast die Stimmung aus Bundesligazeiten nach Rottenburg übertragen. „Da hat heute wirklich fast alles gepasst, organisatorisch wie sportlich“, war denn Abteilungsleiter André Kette nach Spielschluss mehr als zufrieden.
Wenn man in diesen Corona-Zeiten ein tolles Heimspiel organisieren kann, dann bedingt das ziemlich großen Aufwand. Insofern müssen die Verantwortlichen des TV Rottenburg in den letzten Tagen vermutlich durchgearbeitet haben, denn was da am Sonntagnachmittag in der Volksbank Arena abgeliefert wurde war auf allen Ebenen „großer Sport“. Abstände wurden gewahrt, Zuschauer registriert und mit allem versorgt was die Hygienevorschrift verlangt. Der Livestream hakte zwar etwas, doch am Feld war eine Stimmung wie zu besten Zeiten in Bundesligatagen. So propagierte Hallensprecher Ingo Puffke nicht umsonst die Rottenburger Volksbank Arena als das neue TOLLHAUS der 3. Liga. Eine ähnliche Stimmung wird Gegner Blankenloch wohl in dieser Saison nicht mehr häufig erleben. „Das war super heute. Ich möchte noch einmal den vielen Helfern danken, die das hier heute möglich gemacht haben“, lobte Kette den Einsatz seiner zahlreichen ehrenamtlichen Mitstreitern.
Sportlich zeigten die jungen „Neckar-Gladiators“ um Kapitän Fred Nagel eine starke Leistung und bezwangen die hoch gehandelten Blankenlocher in fünf Sätzen. Im ersten und dritten Satz schien es noch so, als würden die routinierten Rand-Karlsruher auch den erwarteten Party-Crasher geben, doch erwiesen sich die Domstädter als nervenstark. Eine kurze Schwächephase kostete den ersten Satz (12:13, 13:17, 14:19), danach war man mit dem Favoriten ebenbürtig. Mit einem Block holte Yannick Menke den Satzausgleich, doch die ungewohnte zehnminütige Pause raubte den TVR-Boys den Rhythmus. Die Fehler häuften sich und die Gäste punkteten beständig über ihre Angreifer aus dem Rückraum. „Wir spielen mit einer ganz jungen Formation, da gibt es noch einiges zu erarbeiten“, sagte Trainer Jan Scheuermann, der in dieser Phase einige Wechsel tätigte und so von außen noch einmal neue Impulse setzte. Der Satz war trotzdem futsch, der TVR rotierte zurück und ab da zeigten die Rottenburger eine ganz starke Leistung. „Wir haben ab Satz 4 richtig gut aufgeschlagen und konnten Blankenloch zu Fehlern zwingen“, gab Scheuermann Einsicht in die taktische Marschroute. Tatsächlich hatte man die routinierten Ex-Zweitligaspieler aus dem Badischen in den vergangenen Spielzeiten kaum so viele Fehler machen sehen. Zudem stand die TVR-Annahme bombensicher und vor allem der 17-jährige spätere MVP Kai Wolf zeigte in seinem ersten Drittligaspiel eine ganz starke Leistung. Zwar machten es die Domstädter nach starkem vierten Satz und vier Punkte Führung im fünften Satz (5:1, 7:3) noch einmal spannend (9:9), doch am Ende trieben die Zuschauer ihr Team zum Sieg. Mit einem starken Block sorgte Mittelblocker Nagel für großen Jubel bei seinem Team. „Das war megastark heute“, freute sich der ebenfalls schweißgebadete Trainer Scheuermann über den über weite Strecken gelungen Auftritt seines Teams, „die Fans haben uns zum Sieg gepusht.“ So folgte am Ende die Freude über einen nicht unbedingt erwarteten Sieg.
Ob die Halle beim kommenden Gegner, dem Aufsteiger TSV Speyer, ähnlich voll sein wird steht in den Sternen. Auf das nächste Heimspiel am 10.Oktober kann man sich als Rottenburger aber auf jeden Fall schon mal freuen.
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