Tagblatt: Mit Matcha-Tee in ein besseres Jahr 2019

11. Januar 2019

Volleyball-Bundesliga „Herrsching ist ein guter Zeitpunkt, um neu anzufangen“: Zuspieler Jannis Hopt will mit dem TV Rottenburg am Samstag beim Tabellensiebten punkten und der Saison eine neue Richtung geben.

Zuspieler Jannis Hopt erklärt im TAGBLATT-Interview, wie die Erstliga-Volleyballer des TV Rottenburg auf die Misere von fünf 0:3-Pleiten in Folge reagieren wollen. Hoffnung macht ein Blick zurück: Am 7. Januar 2017 gelang dem TVR mit dem 3:1 in Herrsching der bisher letzte Auswärtssieg. Dort spielen die Rottenburger am Samstag (19 Uhr).

TAGBLATT: Herr Hopt, warum gewinnt der TVR in Herrsching?



Jannis Hopt (22): Wir wissen alle, dort ist die Halle klein, die Stimmung ist aufgeheizt – ich denke, das liegt uns. Wir haben uns geschworen, im neuen Jahr einen Cut zu machen, nachdem auch verletzungstechnisch nicht alles gut gelaufen ist. Herrsching ist gleich ein guter Zeitpunkt, um neu anzufangen.

Wie haben Sie die Pause über Silvester genutzt?

Die zwei Wochen Training und das Testspiel in Amriswil waren vor allem für mich wichtig, weil ich aufgrund meiner Verletzung noch gar nicht so viel Zeit mit dem Team hatte. Diese Zeit hat uns allen mehr Sicherheit gegeben.

Wie ist die Stimmung im Team nach fünf 0:3-Niederlagen am Stück?

Ich finde schon, dass es an uns nagt. Aber das ist auch gut so! Es muss an uns nagen, wenn wir fünf Mal 0:3 verlieren. Ich habe aber auch nicht das Gefühl, dass jetzt alle am Verzweifeln sind. Wir arbeiten hart, wollen es besser machen.


In Herrsching wartet wie erwähnt eine kleine Halle, was bedeutet das für Sie als Zuspieler?



Die Annahme wird nicht immer hoch ans Netz kommen, aber ich werde damit arbeiten können – ich muss mich halt einen Tick schneller bewegen. Die größte Herausforderung ist für unsere Abwehr, dass die den Ball nicht an die Decke schiebt.

Werden Sie selbst bei den Aufschlägen mehr Risiko eingehen?

Ich werde beim Floater bleiben. beim Aufschlag weiter mein Ding machen. Nur weil die Halle niedriger ist, stelle ich jetzt nicht auf Sprungaufschlag um. Die Asse schlagen unsere Spezialisten.


Ist das Heimspiel am Dienstag schon im Hinterkopf? Gegen VCO Berlin ist ein Sieg Pflicht…

Wir wissen alle, dass jetzt zwei wichtige Spiele hintereinander kommen. Aber Punkte gegen Herrsching sind genauso wichtig, und dort können wir definitiv etwas holen. Sobald das Spiel vorbei ist, denken wir an Berlin.

Warum haben Sie eigentlich diese lange schwarze Unterziehhose an?

Ich fühle mich einfach gut, wenn ich diese Tights trage. Die Knie-Bandagen sind jetzt nicht so angenehm auf der Haut, wenn da die Tight drunter ist, habe ich ein besseres Gefühl.

Haben Sie ein bestimmtes Ritual vor den Spielen?

Ich trinke vor dem Spiel immer Matcha-Tee, um meinen Fokus aufzubauen. Direkt vor dem Spiel haben wir ja dann als Mannschaft immer dieselben Rituale, um uns einzustimmen, und dann kann es losgehen.

Jurkovics schafft mit Österreich die EM-Qualifikation

Mit Rückenwind kommt der Rottenburger Mittelblocker Mathäus Jurkovics am Samstag nach Herrsching. Der Mittelblocker schaffte mit Österreich durch das 3:1 am Mittwoch in Zagreb Historisches: Erstmals überhaupt hat sich die rot-weiß-rote Volleyball-Auswahl aus eigener Kraft für eine Europameisterschaft qualifiziert. „Ich bin den Tränen nahe“, sagte Teamchef Michael Warm nach dem Sieg gegen die Kroaten. Der Rottenburger Jurkovics kam im vierten Satz zum Einsatz, sammelte drei Punkte. Bei der Europameisterschaft vom 12. bis zum 29. September in Slowenien, Belgien, Frankreich gehen erstmals 24 Mannschaften an den Start.

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