Tollhaus in Fellbach

31. Oktober 2021

Heimspiel für die Rottenburger Drittligavolleyballer in der Fellbacher Gäuäckersporthalle! Über 50 TVR-Fans begleiteten ihre Mannschaft zum Spitzenspielspiel des Tabellenzweiten beim Tabellenführer SV Fellbach und sorgten für „Tollhausatmosphäre“. Am Ende hieß es 3:0 (25:23, 25:19,25:19) und die erneute Tabellenführung für die Domstädter. Deren Trainer Jan Scheuermann war geplättet vom großen Zuspruch der Fans: „Der Wahnsinn, dass uns heute so viele Rottenburger unterstützt haben. Das hat unheimlich geholfen.“

Denn es war das erwartet emotionale Duell zweier Dauerrivalen. Schon in früheren Tagen duellierten sich Rottenburg und Fellbach in den unterschiedlichen Ligen. Immer mal hart an der Grenze zum erlaubten, doch durchaus mit Respekt vor der jeweiligen sportlichen Leistung. Auch am Samstag gab es immer mal wieder Gesprächsbedarf am Netz, allerdings ohne hitzig zu werden. Die sportliche Leistung stimmte ebenfalls, denn häufig gab es längere Ballwechsel auf hohem Niveau zu sehen.

Verbal richtig scharf wurde es nur im zweiten Satz – allerdings vom fachkundigen Rottenburger Publikum. Durch einen fehlerhaften Rotationsaufschrieb gab es beim SVF etwas Konfusion, denn es war unklar wie man in unterschiedlichen Situationen nun Aufstellen musste. Das wurde von einigen TVR-Fans gemerkt und die Spielleitung darauf aufmerksam gemacht. Das in dieser Situation zeitweise etwas überfordert wirkenden Schiedsgericht reagierte hierauf allerdings nicht und die Ahndung mehrerer „vermeintlicher“ Aufstellungsfehler blieb aus. Stattdessen Hektik im Rottenburger Spiel ob der Benachteiligung und obwohl die Hausherren sichtlich Probleme hatten ihre Formation zu finden lag auf einmal der TVR mit 4:7 zurück.

Bis dahin war es ein ausgeglichenes Spiel, bei dem Fellbach vor allem über den starken Diagonalangreifer Ivaylo Spasov punktete, während der TVR vor allem im Schnellangriff aus der starken Annahme und Feldverteidigung überlegen war. Im spannenden Satzfinish behielten die Rottenburger, angetrieben von ihren lautstarken Fans, aber die Nerven und knapp die Oberhand.

Dieses Nervenkostüm war dann stark strapaziert und so gab es von TVR-Coach Scheuermann die nötige Auszeit. „Wir alle haben uns in dieser Situation zu sehr auf Fellbach und das Schiedsgericht fokussiert. Das war dann eher zu unserem Nachteil.“ Die Ansprache Scheuermanns half. Der TVR nutzte die Lücken durch die fehlerhafte Aufstellung des SVF nun spielerisch besser und konzentrierte sich auf die eigene Leistung – mit Erfolg! Mit zwei guten Aufschlagserien sorgten Jonas Kuhn und Kapitän Robin Leber für die Vorentscheidung in diesem Satz (12:12, 17:14, 22:18). Mit der 2:0-Satzführung im Rücken bekamen die Rottenburger dann auch noch Diagonalangreifer Spasov immer besser in den Griff, während man weiter ziemlich fehlerlos agierte. So konnten nach knapp 70 Minuten die zahlreichen Rottenburger Fans den dreizehnten Satzerfolg in Serie bejubeln. „Das gibt es vermutlich nicht bei vielen anderen Volleyballvereinen, dass fünfzig Leute zum Auswärtsspiel fahren. Sensationelle Stimmung heute, das war gefühlt ein Heimspiel“, war Kapitän Robin Leber begeistert vom mitgereisten Rottenburger Anhang.

Lohn der konstant starken Vorstellungen der letzten Wochen ist die vorzeitige Herbstmeisterschaft, denn auch nach der letzten Vorrundenpartie werden die Rottenburger auf jeden Fall Tabellenführer bleiben. Jetzt folgt ein spielfreies Wochenende zur Erholung, ehe am 13.November der neue Tabellenzweite USC Freiburg mit den Ex-Rottenburgern Max Meuter und Marc Zimmermann zum „echten“ Heimspiel in der Volksbank Arena gastiert. „Das wird noch einmal ein ganz hartes Stück Arbeit“, glaubt TVR-Coach Scheuermann und erinnert sich noch an die „Schlacht“ im vergangenen Jahr. Da wehrten die Rottenburger sage und schreibe acht Matchbälle ab und siegten umjubelt. „Das war mein Highlight im letzten Jahr, aber so ein Drama brauche ich nicht nochmal“, grinst Scheuermann, „aber ich glaube es wird ein knappes Ding.“

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