Gewöhnlich spielt jeder auf seinem Feld: die Volleyballer des TV Rottenburg in der Beletage der Volleyball-Bundesliga und die Rottenburger Hochschule für Forstwirtschaft als Sieger im Bundeswettbewerb der Exzellenzstrategien. Jetzt wagen sich TVR und die angesehene Hochschule erstmals auf ein gemeinsames Spielfeld und der spätere Gewinner steht jetzt schon fest:
die Nachhaltigkeit.
Die Grundkonzeption für einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen haben die Partner bereits erarbeitet. Dabei werden die ökologische und die soziale Dimension vorzüglich kombiniert, denn der TV Rottenburg steht mit seiner mehrfach ausgezeichneten Nachwuchsförderung, den zukunftsweisen Projekten und der Verbindung aus Spitzen- und Breitensport für die soziale Nachhaltigkeit. Im Gegenzug werfen die Experten der Hochschule einen Blick auf die ökologischen Perspektiven des Sports und suchen mit dem Volleyball-Bundesligisten nach ganz konkreten Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz.
Die Partnerschaft zwischen dem TV Rottenburg und der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg wurde am 26. Juli 2012 mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung feierlich besiegelt. Die Veranstaltung fand im Schadenweiler Hof bei der Hochschule statt.
Das Projekt wurde von Rektor Bastian Kaiser, TVR-Vorsitzendem Klaus Maier und Volleyball-Manager Jörg Papenheim vorgestellt. An der Hochschule wurde ein ganz besonderes Volleyball-Netz für Film- und Foto-Beiträge aufgestellt – Bundesliga-Spieler und Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger gingen erstmals als Nachhaltigkeitsbotschafter aufs Feld.
Auf die wertvolle Arbeit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei macht die Bundesligamannschaft des TV Rottenburg seit der Saison 2014/2015 gezielt aufmerksam. In einer gemeinsamen Kooperation wurden bereits mehrere Projekte ermöglicht. Um für die Stammzellenspende zu werben, spielte der TVR in der Saison 14/15 mit dem DKMS-Logo auf der Brust und einige Spieler ließen sich selbst als potenzielle Stammzellenspender registrieren.
Seit der Saison 2014/2015 arbeiten der TV Rottenburg und die DKMS in einer Kooperation eng zusammen. Für drei Heimspiele liefen die Rottenburger Bundesligavolleyballer mit Sondertrikots in der Tübinger Paul Horn-Arena auf, um auf das Thema Blutkrebs aufmerksam zu machen und die Fans und Partner des Vereins zur Stammzellenspende zu animieren. Um besonders auffällig für das Engagement der DKMS zu werben, wurde dafür der "Hauptsponsor-Werbeplatz" auf der Vorderseite des Trikots zur Verfügung gestellt.
Beim Heimspiel gegen die VSG Coburg/Grub im Januar 2015 war die DKMS mit einem Stand in der Paul Horn-Arena vor Ort, um allen Zuschauern die Möglichkeit zu bieten, sich in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei aufnehmen zu lassen. Auch die Volleyballer selbst nahmen an der Aktion teil. "Mittlerweile sind fast alle Spieler und Verantwortlichen typisiert. Neben der Schaffung von Aufmerksamkeit für das Thema Blutkrebs wollten wir auch mit gutem Beispiel voran gehen“, sagte Daniel Mey, der Manager der Bundesligamannschaft, "Beim Heimspiel haben sich über hundert Fans typisieren lassen. Das ist eine tolle Quote und dies machte die Kooperation zu einer richtig runden Sache.“
Die Sondertrikots mit der DKMS auf der Brust wurden zugunsten der gemeinnützigen Organisation versteigert. Zum Start in die Kooperation konnten bereits 1.700 € aquiriert werden. Das Rolf Benz Fan-Sofa aus der abgelaufenen Saison wurde zugunsten der DKMS versteigert.
In der Saison 2016/2017 agierte Bundesligatrainer Hans Peter Müller-Angstenberger als Schirmherr der "Cycling for Charity"-Aktion.
Wir sind dankbar und stolz, dass wir Hans Peter Müller-Angstenberger als Schirmherren für die diesjährige Tour gewinnen konnten. Als Trainer der Volleyball-Mannschaft des TV Rottenburg, die gerade ihre 10. Erstliga-Saison in Folge spielen, schafft er es regelmäßig aus aufstrebenden Nachwuchsspielern ein eingeschworenes Team zu formen!
Hier sein Statement zu unserem Projekt:
Als die Initiatoren des „ESB Cycling for charity“ sich bei mir wegen einer Schirmherrschaft für ihr Projekt gemeldet haben, war es selbstverständlich für mich, dass ich mir ihr Anliegen und ihre Vorstellungen anhöre und ich mich mit ihnen treffe, bevor ich mich entscheide. Inspirierend und leidenschaftlich waren deren Ideen, überzeugend deren Motive und authentisch deren Persönlichkeit: Und alles getragen von dem grundsätzlichen Ziel, Verantwortung in unserer Gesellschaft zu übernehmen; vor Ort und in der Welt. Es ist ein Segen, wenn sich junge Menschen, Studenten der ESB, die irgendwann einmal zu den Entscheidern in ihren Unternehmen und Abteilungen gehören werden, den Blick für das Wesentliche nicht verlieren: z.B. sich für Menschen engagieren, deren Leben sich auf Grund verschiedener Gründe schwieriger gestaltet als das, was wir als Normalbürger dankbar und zufrieden erleben dürfen. „Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen“ ist das Motto unter dem sich die Studenten der ESB seit Jahren engagieren: Der „Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V.“, der zur Zeit von zwei ehemaligen Schulleitern der Stadt Rottenburg, Anton Hofmann und Horst Simschek, geleitet wird ist hierbei ein Leuchtturmprojekt, ebenso wie der Reutlinger Verein „Integramus e.V.“, der mit den Spendengeldern des ESB Cycling for Charity Kindergärten und Schulen in Kenia und Togo unterstützt. Dieses Engagement dieser jungen Menschen neben ihrem Studium nötigt mir allen Respekt ab.
Dass sich die ESB-Studenten nicht nur dem herausfordernden Ziel eines Spendenprojekts stellen, sondern gleichzeitig bzw. verbunden damit während einer rund zehntägigen Tour nach Frankreich an die Grenzen ihrer eigenen Leistungsfähigkeit gehen, ist beeindruckend und motivierend zugleich. Der persönliche, körperliche Einsatz auf dem Fahrrad für die gute Sache mag hier als Metapher für die Authentizität des Engagements stehen: Dieser Einsatz bleibt nicht bei wohlfeilen Worten stehen, sondern lässt auf der „Tour“ Taten folgen, die verknüpft sind mit ganz persönlichen Entbehrungen, mit körperlichem Kampf, mit Schmerzen und Frust, sowie deren Überwindung. Wer mit Leidenschaft seine Ziele verfolgt, kann nie wirklich scheitern, sondern wird gerade in den Niederlagen, das in sich entdecken, was ihn stärker und reifer macht.
So ist das „ESB Cycling for Charity“ ein Erfolgsprojekt. Alle Teilnehmer sind Gewinner, die ihr Engagement zu einem Gewinn für alle machen. Schirmherr des „ESB Cycling for Charity 2017“ zu sein erfüllt mich persönlich mit Stolz und ich sowie die Bundesligavolleyballer des TV Rottenburg versuchen unseren Teil an Leidenschaft miteinzubringen, damit möglichst viele Menschen vom Einsatz dieser jungen Studenten profitieren.
Ich wünsche euch, den teilnehmenden Studenten, die innere Ausdauer in eurem leidenschaftlichen Einsatz für die Sache, sowie die Willenskraft auf der Tour auch dann durchzuziehen, wenn der Körper nicht mehr mag: Denn großartige Erfolge werden stets im Kopf entschieden. Und im Team! Ob ihr alle euer Ziel in Frankreich erreicht, wird davon abhängen, wie gut ihr euch organisiert und wie gut ihr eure Stärken und Schwächen auf das gemeinsame Ziel ausrichtet. Und dies gilt auch für das Sammeln von Spenden. Nun hängt es an euch! Und an uns allen, die wie wir dieses vorbildliche Projekt unterstützen!
Hans Peter Müller-Angstenberger