Der Rottenburger Höhenflug in der 3. Liga wurde in Botnang jäh gestoppt. Mit 0:3 (25:23, 25:21, 25:19) unterlagen die Domstädter bei ihrer „Außenstelle“ und Trainer Jan Scheuermann fasste den gebrauchten Abend in einem kurzen Satz zusammen: „Wir waren schlecht und Dirk hat uns gekillt.“ Am Ende konnte sich der ASV Botnang mit den Ex-Rottenburgern Dirk Mehlberg, Rafael Sturm, Elvis Seric und Stjepan Masic über den klaren Erfolg und die Tabellenführung freuen.
Im ersten Satz waren die Gäste aus Rottenburg zunächst lange dominierend. Starke Aufschläge beispielsweise von Kai Wolf und eine sichere Annahme sorgten immer für eine leichte Führung der Rottenburger (7:5, 15:11, 21:18). Doch in der Endphase häuften sich die Fehler beim TVR. Ein Fehlaufschlag von Botnang zum vermeintlichen 22:20 wurde wegen eines Aufstellungsfehlers zum 21:21 korrigiert und zwei weitere Fehler später war der Satz flöten. „Ab da war uns das Spiel entglitten“, so Scheuermann. Denn im Gegensatz zum Heimspiel gegen Waldgirmes zeigten die Rottenburger einfach zu viele Schwächen in allen Mannschaftsteilen. „Vor einer Woche haben wir beispielsweise zwölf Bälle geblockt, heute nur zwei“, belegt Scheuermann seine Aussage mit Zahlen. Zwar hielten die Rottenburger auch den zweiten Satz lange ausgeglichen, zeigten sich aber anfällig wie schon lange nicht mehr.
Zwischenzeitlich konnte es der Rottenburger Trainer nur noch mit Humor nehmen. Mit teilweise slapstickhaften Einlagen seiner Spieler kamen die Gastgeber zu einfachen Punkten und konnten sich ansonsten häufig auf ihren besten Mann verlassen – Dirk Mehlberg. Der Ex-Rottenburger war der überragende Mann des Spiels, obwohl man auf TVR-Seite auf die Stärke des Außenangreifers vorbereitet war. „Wir wußten, dass das Spiel verstärkt über Dirk läuft. Er war aber megaheiss, spielt unglaublich variabel und macht keine Fehler. Wenn es dann läuft wie bei uns heute, dann hat man keine Chance“, war das Fazit des TVR-Coaches. „Wir konnten unsere Möglichkeiten nicht nutzen, während Botnang halt Dirk hatte.“ Wie in alten Bundesligatagen verwandelte Mehlberg auch schwierige Angriffe und konnte sich auf eine geschlossene Teamleistung verlassen.
Die sah Scheuermann auch bei seiner Mannschaft, obwohl das Ergebnis nach dem verlorenen zweiten Satz ziemlich deutlich wurde (3:8, 8:18). Mit zahlreichen Wechseln versuchte der TVR noch gegenzusteuern, mehr als Ergebniskorrektur gelang den Domstädtern aber nicht. „Es war klar, dass wir solche Spiele geben wird. Heute waren wir einfach schlecht. Die Jungs werden daraus lernen und gegen den USC Freiburg wieder eine andere Leistung zeigen“, glaubt Scheuermann.
Die wird dann auch nötig sein, denn bei den Badenern spielen neben den früheren Rottenburgern Max Meuter und Marc Zimmermann einige erfahrene Ex-Zweitligakräfte. „Die Liga ist eng und jedes Spiel wird spannend“, so Scheuermann. Neben dem sportlichen Aspekt, wird wohl ebenso spannend sein, wie es sich mit möglichen Zuschauern am kommenden Samstag verhält. „Ich denke das kann man heute noch nicht sagen. Wir hoffen, dass uns am Samstag möglichst viele Fans unterstützen können, müssen uns aber an die Weisungen halten“, so Abteilungsleiter André Kette.
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