Tagblatt: Unglaublicher Sommer wird etwas getrübt

13. Oktober 2018

Beim TV Rottenburg fällt zum Auftakt auch Mitchell Penning aus.
Vor einem halben Jahr war Hans Peter Müller-Angstenberger noch schwer am Überlegen, ob er nach 16 Jahren als Cheftrainer der Rottenburger Volleyballer überhaupt weitermachen sollte. Die verkorkste vergangene Bundesliga-Saison mit nur einem Sieg hatte Wunden hinterlassen. Er machte weiter. Und sagt heute vor dem Saisonauftakt (19. 30 Uhr) gegen den VfB Friedrichshafen: „Es macht unglaublich viel Spaß, im neuen Projekt zu stehen“, zitiert der TVR ihn in seiner Pressemitteilung, „es fühlt sich so an wie das Wetter in den vergangenen Monaten: ein unglaublicher Sommer, viel Sonne, viel Zuversicht und eine positive Grundhaltung. So gehen wir in die neue Saison.“
Allerdings wird der neue Zuspieler Jannis Hopt noch einige Wochen fehlen, nachdem er sich beim Brotschneiden in die Hand geschnitten und dabei einen Nerv verletzt hat. Für Hopt wird Jan Röling spielen, der 19-jährige Zugang aus dem Frankfurter Volleyball-Internat. Kurz vor Spielbeginn mussten die Rottenburger einen weiteren Ausfall hinnehmen: Zugang Mitchell Penning zog sich eine Muskelverletzung an der linken Wade zu. Der Mittelblocker muss zumindest für das Spiel heute passen. Fraglich ist noch der Einsatz des Außen-/Annahmespielers Tim Grozer, der die ganze Woche über krank war. „Das tut uns jetzt schon weh“, sagte TVR-Manager Philipp Vollmer dem TAGBLATT, „aber wir wollen jetzt auch nichts Negatives heraufkommen lassen, gegen Friedrichshafen haben wir sowieso nichts zu verlieren.“

Nummer bitte nicht verraten!

Die Friedrichshafener werden mit etwa 60 Fans kommen – und dem aktuellen Weltmeister-Trainer. Vital Heynen gewann mit der Nationalmannschaft Polens vor zwei Wochen die WM in Italien. Recht überraschend: Zwar gewann Polen schon die vergangene WM im eigenen Land, hatte danach aber eine sportliche Krise, zwei Trainer mussten gehen. Umso euphorischer feierte das Land den jetzigen WM-Titel und Heynen. Zurück in Friedrichshafen sagte Heynen bei der Teamvorstellung diese Woche zu den Fans: „Vor zwei Jahren habe ich euch meine Handynummer gegeben und gesagt, dass ihr immer anrufen könnt – aber verratet die bitte bloß nicht den polnischen Fans! Da hätte ich keine Ruhe.“ Libero Markus Steuerwald erwarte „eine Menge Gegenwehr“ vom TVR, wie der VfB in seiner Pressemitteilung schreibt, „Rottenburg hat sich gezielt verstärkt“.
Nur ein Mal in den elf Bundesliga-Spielzeiten hat der TVR den VfB besiegt: am 3. Februar 2013. „Was gibt es Schöneres, als gegen eine Mannschaft zu spielen, die das Nonplus-Ultra im deutschen Volleyball verkörpert?“, fragt Müller-Angstenberger rhetorisch.

1000 rote Schals für Dirk Mehlbergs zehn Jahre

Offiziell verabschiedet der TV Rottenburg beim Spiel gegen den VfB Friedrichshafen auch zwei Spieler: Phillip Trenkler, der aufgehört hat, und Dirk Mehlberg, der sich dem Oberligisten ASV Botnang angeschlossen hat. Für Dirk Mehlbergs zehn Jahre beim TVR sollen 1000 rote Fanschals das Hallenbild schmücken. Die anderen Abgänger aus der vergangenen Saison werden nicht in der Halle sein: Lars Wilmsen spielt in Schweden, in Habo, studiert in Jönköping und unterrichtet bilingual an einer Schule in Habo. Paul Henning hat mit TVR-Ligakonkurrent United Volleys Frankfurt schon seinen ersten Champions-League-Einsatz hinter sich, Federico Cipollone spielt in Cannes (Frankreich), und Philipp Jankowski lebt in seiner Heimatstadt Berlin. Dort arbeitet er seit Juli bei einem Startup im Bereich der Solarenergie und -technik. Volleyball spielt er zurzeit nicht.

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