Volleyball-BundesligaTV Rottenburg verliert 0:3 (16:25, 17:25, 21:25) vor 2000 Zuschauern in Düren. Weil die Bergische Volleys verlieren, bleibt er sportlich aber in der Liga.
Auch im vorletzten Saisonspiel war der TV Rottenburg unterlegen. Mit Ausnahme des dritten Satzes, da durften die sechs TVR-Trommler samt Spieler und Trainer noch hoffen, dass das Ergebnis etwas besser für sie ausschaut. Ende des zweiten Satzes hatte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger außer auf der Diagonalposition schon überall gewechselt, unter anderem nahm er Kapitän Idner Martins raus, brachte dafür Johannes Schief, wechselte den Libero (Johannes Elsäßer für Dirk Mehlberg) und den Zuspieler (Philipp Jankowski für Federico Cipollone).
Leistungsfähigkeit reicht nicht
Der TVR spielte danach zwar nicht wie ausgewechselt, aber vor allem mit Schiefs Angaben hatten die Dürener ein paar Problemchen, sodass sie nicht mehr so druckvoll ihre Angriffe aufbauen konnten. So führte der TVR oft bis zum 11:11, lag danach immer mit zwei Punkten in Rückstand, schaffte den Ausgleich zum 20:20, als der überragende Dürener Marvin Prolingheuer den Ball ins Aus schlug. Dürens Trainer Stefan Falter nahm eine Auszeit in diesem dritten Satz. Danach patzten die Rottenburger wieder wie zuvor schon so oft: Erst bekommt Tim Grozer die Annahme ungenau zu Zuspieler Jankowski, irgendwie bekommen die Rottenburger den Ball aber doch übers Netz, danach lenkt der Zweierblock mit Jankowski und Lars Wilmsen den Dürener Angriff in die eigene Mitte, wo Elsäßer noch angerauscht kam, aber zu spät – 20:22. Grozer schlug anschließend seinen Angriff ins Aus, und so weiter und so fort.
Weitaus deutlicher verliefen die ersten beiden Sätze. Im ersten Satz war der TVR kurz mal dran, aber das war’s dann auch. Düren, mit seinen kantigen Zwei-Meter-Männern wie Prolingheuer oder Tim Broshog sowie dem slowakischen Nationalspieler Julius Firkal (17 Punkte) droschen den Rottenburgern die Bälle nur so um die Ohren. Gegen solche Kapazitäten reicht die Leistungsfähigkeit des im Vergleich als Kindergruppe daher gekommenen Rottenburger Teams nicht, das in seiner Anfangsformation gerade mal zwei Spieler hatte, die älter als 24 Jahre sind: Libero Dirk Mehlberg (33) und Idner Martins (39).
“Mit dem Spiel kann ich umgehen”, sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger, “Düren war sehr heiß, machte wenig Fehler.” Und zog die Statistik zu Rate, nachdem sein Team gute Angriffswerte hatte, “Düren hat halt viel besser verteidigt.”
Sportlicher Abstiegskampf entschieden
Seit gestern Abend steht fest, dass der TV Rottenburg sich sportlich eine weitere Saison in der Bundesliga gesichert hat. Es wäre die zwölfte in seiner Geschichte. Denn der Tabellenletzte Bergische Volleys hat sein letztes Saisonspiel gegen den TSV Herrsching mit 1:3 verloren und steht damit als sportlicher Absteiger bereits fest. TVR-Manager Philipp Vollmer nahm das Ergebnis gelassen hin. “Ich hatte keine Angst, dass Herrsching sich die Blöße gibt”, sagte er. Angeschaut hat er sich die Partie nicht, TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger sah sich das Ende des Spiels an. Etwas entspannter können die Rottenburger jetzt ihr letztes Saisonspiel in Innsbruck gegen die Alpen Volleys am Samstag angehen. “Vielleicht können wir mit der Freiheit ein bisschen was drauflegen”, sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger.
Der Volley-Check
Dirk Mehlberg:
In der Annahme okay (60% positiv), besondere Akzente setzte der Libero aber nicht.
Philipp Jankowski:
Der Zuspieler kam gegen Ende des zweiten Satzes, musste teils schwierige Bälle verarbeiten, dieer recht gut meisterte, brachteauch mal Über-Kopf-Zuspiele, die ankamen.
Federico Cipollone:
War nicht so das Spiel des Zuspielers, dessen Spielfreude etwas abhanden gekommen scheint.
Friederich Nagel:
Der Mittelblocker kam im zweiten Satz, wie immer hochengagiertund emotional. Die lange Verletzungspause ist ihm aber noch anzumerken.
Johannes Mönnich:
Höhen und Tiefen hatte der Diagonalspieler, der noch zum besten Scorer der Rottenburger (12 Punkte) wurde.
Paul Henning:
Ab und zu hatte der Mittelblocker seine Finger am Ball, war ansonsten aber recht unauffällig.
Lars Wilmsen:
Von Dürens Trainer zum besten TVR-Spieler gewählt. Brachte zwar drucklose Aufschläge, dafür war der Mittelblocker gut im Angriff (78% erfolgreich), schaffte einen Blockpunkt.
Idner Martins:
Im Angriff ganz schwach (20% erfolgreich), nur stark bei den Aufschlägen (2 Asse).
Johannes Schief:
Kam im zweiten Satz für Martins. Schwach in der Annahme, brachte aber gute Aufschläge mit 2 Assen.
Johannes Elsäßer:
Der Libero hatte nach seiner Einwechslung nicht viel zu tun, deshalb ohne sonderlichen Stärken und Schwächen.
Tim Grozer: In der Annahme nicht so stabil, punktete aber zweistellig (10 Punkte).
Ohne Einsatz: Ferenc Németh.
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