U16 Weiblich – Historisch in Niedersachsen

17. April 2024

Dritter Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Laer für die weibliche U16 des TV Rottenburg. Diese Bronzemedaille ist ein historischer Erfolg – noch nie schaffte es ein weibliches Team aufs Treppchen bei der DM. “Das war ein überragendes Turnier von den Mädels, Chapeau“, so der kurze Kommentar von Uwe Schröder, der gemeinsam mit Michael Sackmann-Baur und Dominick Moser die Mannschaft betreute.

“Sensation”, titelte Rottenburgs TVR-Ikone Müller-Angstenberger in den sozialen Medien. “Eine Sensation wäre der Titel gewesen”, sagt Schröder. “Wir haben ein tolles Team und gut trainiert nach der Süddeutschen Meisterschaft, da hat man sich schon was ausgerechnet.” Das zeigt auch die geheime Platzierungsvoraussage vor Turnierstart, bei der die beiden Trainer Moser und Schröder am Ende mit ihrem 3. Platz richtig lagen. “Michael ist halt der Vorsichtige von uns”, grinst Schröder, der den Tip des dritten Trainers im Bunde nicht preisgeben wollte. “Man braucht auch etwas Losglück”, sagt Sackmann-Baur, der mit dem Team auf jeden Fall besser sein wollte als vor zwei Jahren. Dort scheiterte man bei der U14 ebenfalls am späteren Meister aus Potsdam – allerdings schon im Viertelfinale – und belegte Platz 8.

Dieses Mal ging man den ganz schweren Brocken nach einer ganz starken Vorrunde aus dem Weg. Gastgeber Bad Laer und Paderborn sorgten dank der Nähe zum Spielort für Stimmung neben dem Feld, dem gelungenen Rottenburger Spiel konnten sie nur wenig entgegensetzen, am Ende setzte es deutliche Siege (25:9, 25:15 und  25:18, 25:18). “Das war eine Fortsetzung der Süddeutschen Meisterschaft, beziehungsweise eine Steigerung”, so Schröder. Starke Aufschläge, gelungene Angriffe auf allen Positionen, angeleitet von der bestens aufgelegten Enni Baur. “Enni hat sehr gut gespielt und die richtigen Adressaten ihrer Pässe gefunden”, sagt Schröder, der nicht nur das gesamte Team auf dem Feld, sondern auch die Ersatzspielerinnen lobte. “Das ist schon schwierig für die Mädels, es war klar, dass wir versuchen so weit wie möglich zu kommen und es sein kann, dass man wenig bis nicht spielt. Es waren aber alle bereit und es gab keine Zickereien.” Damit war nach zwei Siegen klar, der Showdown zum Gruppensieg erfolgte gegen Blau Weiss Lohne. Ebenfalls unterstützt durch ein stimmgewaltiges Gefolge hielt der Meister aus Niedersachsen gut dagegen, musste sich dem abgeklärteren Spiel des TVR aber beugen. Brachiale Angriffe von Zoe Neboh oder Kapitänin Nele Baur, ganz clevere Lobs der zwei Jahre jüngeren Ella Althoff oder immer wieder Nadelstiche über die Mittelangreiferinnen Charlotte Fugunt und Lise Angstenberger, die Rottenburgerinnen dominierten auch dieses Spiel. Zudem war die Annahme um Libera Artini Klose bombensicher. Dieser Erfolg (25:21, 25:15) bedeutete den Gruppensieg und die wohlverdiente frühe Pause am Turniersamstag.

Der frühe Sonntag bescherte die Lok Engelsdorf im Viertelfinale. Die Spielerinnen aus Sachsen beeindruckten mit Größe und Schlaghärte, doch hatte man am Vortag schon die Schwäche der Sächsinnen ausgemacht. “In der Annahme hatten sie Probleme”, war die Analyse von Dominick Moser. Das sollte sich im Spielverlauf offenbaren. Gegen das starke Aufschlagspiel des TVR hatten die Engelsdorferinnen ihre liebe Mühe und konnten oft nur über ihre stärkste Spielerin Jette Hippel punkten. Zu wenig, um beim Rottenburger Zug “die Bremse zu betätigen”, so Schröder. So stand nach dem 25:18 und 25:16 der umjubelte Halbfinaleinzug fest.

Wieder gegen Topfavorit Potsdam, gegen den man schon vor zwei Jahren seine liebe Mühe hatte. Auch am Sonntagmittag war das nicht anders. Vor allem in der Annahme hatten die Spielerinnen des TVR ihre Probleme und die Angriffe waren öfters Beute des starken Potsdamer Blocks oder ihrer aufmerksamen Abwehr. Am Ende setzte es eine deutliche Niederlage (12:25, 16:25) und etwas Frust auf Rottenburger Seite. “Potsdam war stärker, das muss man neidlos anerkennen”, war das Fazit von Schröder, “wir hatten deutliche Probleme in der Annahme. Wenn der Ball vorne war, gab es oft schöne und starke Spielzüge, das ist das Wichtigste. Dummerweise hatte Potsdam fast immer die richtige Antwort.“ Zur Siegerehrung war der Frust wieder verraucht und man konnte sich über die tolle Platzierung freuen.

 

“Es war ein überragendes Wochenende. Die Mädels haben alles gegeben und wir haben uns mental nicht selbst geschlagen. Bis zum Halbfinale war das Volleyball vom Allerfeinsten“, so Schröder zum Abschluss, “und man muss ja auch noch weitere Ziele haben.” Ganz besonders wollte er auch noch einmal die Eltern und die Mit-Trainer hervorheben. “Die Gemeinschaft ist wichtig, dazu haben alle ihren Teil beigetragen. Michael und Dominick haben während der Saison viel mit den Mädels gearbeitet und das trägt jetzt Früchte. Ich denke, wir haben sehr gut harmoniert und JEDER hat großen Anteil an diesem TVR-Erfolg, der nicht alltäglich ist.”

 

Bild v.L.

Uwe Schröder, Dominick Moser, Liese Wellauer, Nele Baur, Ella Althoff, Charlotte Fugunt, Artini Klose, Zoe Neboh, Daria Hafner, Michael Sackmann

Vorne: Lise Angstenberger, Angelika Junker, Enni Baur, Emma Schröder