U14: Bronze Medaille bei der Deutschen Meisterschaft – extended version

15. September 2017

Für alle, die mehr darüber wissen wollen, wie toll sich die U14-Jungs des TVR bei der Deutschen Meisterschaft in Achim bei Bremen geschlagen haben, folgt hier der ausführliche Bericht.

Mit zehn Jungs reiste Johannes Elsäßer am 16. Juni nach Achim. Milan Kvrzic, Jasper Baumann, Marc Schulz, Lukas Kläger, Melwin Ruckaberle, David König, David Dornauf, Finley Mach, Kimo Elayouti und Finn Wittko kamen am Freitagmittag gut in Achim an und bezogen schnell ihr Hotel. Denn um 19 Uhr stand ihre letzte Trainingseinheit in der Wettkampfhalle auf dem Programm.

Schwere Gruppe in der Vorrunde
In vier Gruppen starteten die 16 besten Teams Deutschlands in der Deutschen Meisterschaft U14. Zwei Gruppen stellten am Ende alle Halbfinalteilnehmer, darunter auch die „Hammergruppe“ des TVR mit Mühldorf, Berliner TSC und Kriftel. Der Tag startete mit Kriftel, einem unangenehmen Gegner, dem es allerdings an Durchschlagkraft magelte. Die Rottenburger fanden schnell ins Turnier und spielten in Satz 1 konsequent. Im Angriff war das Spiel auf Jasper Baumann und vor allem auf Kapitän Milan Kvrzic ausgerichtet – ein Ball nach dem anderen schlug im Kriftler Feld ein. Obwohl sie im zweiten Satz leicht zurücklagen, entschieden die Jungs das Spiel deutlich mit 2:0 für sich. Der erste Schritt in Richtung Zwischenrunde war getan.

Berliner TSC als echte Herausforderung
Mit dem Berliner TSC stand Rottenburg der zweifache Deutsche Meister in den älteren Jahrgängen gegenüber, der mit zwei starken Angreifern eine echte Herausforderung darstellte. Im ersten Satz startete Rottenburg sehr nervös und verlor mit 20:25. Im zweiten Satz fanden die Jungs zu ihrem stabilen Spiel zurück. Dank der guten Annahme und den hervorragenden Pässen von Melwin Ruckaberle und Lukas Kläger kam der Angriff wieder in Schwung. Im Tiebreak gab es dann eine kurze Schwächephase, die durch die Einwechslung des Zuspielertalents Kimo Elayouti beendet wurde. Ein sauberer Pass auf Milan Kvrzic und der Sideout war erledigt, allerdings zu spät für dieses Spiel, denn ein klarer Rückstand führte zum Endstand von 7:15.

TVR rockte die Halle
Das entscheidende Spiel gegen Mühldorf stand als letztes auf dem Programm der Vorrunde. Mit großem Respekt starteten die Jungs ins Spiel, merkten aber schnell, dass gegen die Bayern etwas möglich war. Besonders die Taktik von Johannes Elsäßer, vor allem die Nummer 84 von Mühldorf mit Aufschlägen einzudecken, ging auf. Immer wieder brach dieser in der Annahme weg. Und so entschied der TVR nach dem Verlust des ersten Satzes den zweiten Satz knapp mit 26:24 für sich. Jetzt musste ein Sieg her, denn dann würde man als Gruppenzweiter den deutlich leichteren Zwischenrundengegner Schwerin haben – und nicht Grafing, den späteren Gleichplatzierten. Gesagt getan. Mit lautstarker Unterstützung der zahlreich mitgereisten Eltern, Geschwister und Onkel rockten die TVR-Jungs die Halle. Mit 15:10 sicherten sie sich den klaren Sieg im Tiebreak. Alle Spieler und Eltern waren glücklich und stolz auf diese tolle Leistung. „Ein sensationeller Erfolg. Das war unser Schlüsselspiel, und wir haben es gewonnen“, freute sich Johannes Elsäßer.

Marc Schulz brachte frischen Wind ins Spiel
„Nur noch reine Formsache“ – so stellten sich dann alle die Zwischenrunde gegen Schwerin vor. Die Schweriner spielten allerdings stark auf und hielten das ganze Spiel mit. Die von Krämpfen geplagten Hauptangreifer Milan Kvrzic und Jasper Baumann nahmen aber noch einmal alle Kraft zusammen. So gelang es ihnen, die Schweriner unglaublich effektiv niederzuringen. Mit insgesamt zwanzig Punkten in drei Sätzen zeigte Kapitän Milan Kvrzic seine unglaublichen Qualitäten. Doch nach einem 0:3 musste Johannes Elsäßer bereits wechseln. Marc Schulz brachte wie gewünscht frischen Wind in das Spiel und setzte mit etlichen Netzrollern den Gegner unter Druck. „Marc sorgte in diesem so wichtigen Spiel für die Wende“, war der Trainer überzeugt. Mit 25:23, 20:25, 15:8 war der Einzug ins Viertelfinale eingetütet. Jetzt hieß es essen, schlafen und sich auf Schmiden vorbereiten. „Nach dem Spiel gegen Schwerin wird Schmiden eine deutlich leichtere Aufgabe.“ So redeten sich die Spieler ihr nächstes Spiel schön – allerdings war der Gruppenerste der Gruppe C ungeschlagen.

Taktik von Elsäßer ging auf
Nach einem ausgiebigen Frühstück und der Ankunft von Trainer Niko Schneider standen alle Vorzeichen auf Sieg. Das Team besprach die Taktik in der Kabine und trat aufs Feld. Marc Schulz übernahm bei diesem Spiel wieder überzeugend den Job von Melwin Ruckaberle. Mit 25:17 und 25:23 fegten die Rottenburger über Schmiden hinweg. Wer in der Halle war, hatte keine Sekunde Zweifel am Sieg der Domstädter. Schneider hielt sich als Co-Trainer auf der Bank weiter zurück, jubelte natürlich aber bei dieser starken Leistung seiner Jungs mit. „Wieder ging die Taktik von Hannes auf, die die Jungs wiederum grandios umsetzten“, freute sich Schneider.

Halbfinale gegen starke Dresdner
Nebenan spielten die Dresdner und gewannen gegen Flensburg überdeutlich zu 6 und zu 18. Es war also klar, dass dem TVR das mit Abstand schwerste Halbfinale bevorstand. Drei Spieler der Dresdner waren mit etwa 1,83 Meter so groß wie Milan Kvrzic und konnten hart angreifen. Rottenburg musste dagegen auf ein deutlich kleineres und jüngeres Team vertrauen. „Umso bemerkenswerter war es, wie Milan uns mit seinen Blocks und Angriffen immer wieder ins Spiel zurückbrachte; er flog am Netz hin und her. Hannes hatte ihm sogar angeboten, einen Eimer bereit zu stellen – für den Fall, dass er sich übergeben müsse“, berichtete Schneider lachend.

Niemals aufgeben!
Nach einem 3:9 Rückstand kämpften sich die Jungs wieder ran und drehten den Satz sogar noch zum 25:22. Allerdings merkten alle, dass Dresden sehr stabil war; der zweite Satz ging mit 16:25 deutlich an die Sachsen. Auch der Tiebreak begann eher schlecht; es stand schnell 9:14 für Dresden. Doch das Motto des Rottenburger Bundesliganachwuchs hieß wieder einmal „Niemals aufgeben!“. Nach zwei starken Aufschlägen von Jasper Baumann, zwei Assen von Milan Kvrzic und einem Ass von Marc Schulz zwang das Team die Dresdner zur zweiten Auszeit. Die Halle tobte und alle Fans spürten, wie Dresden wackelte. Was dann passierte, war zwar schade, aber ging vollkommen in Ordnung: „Leider ging der entscheidende Aufschlag ins Netz, und wir haben nicht gesehen, ob Dresden den Sieg aus eigener Kraft erreicht hätte. Trotzdem gönnen wir den Dresdnern den Sieg und natürlich auch den Titel des Deutschen Meisters“, so Hannes Elsäßer.

Unvergessliches Wochenende
Beim Ausklang im Freibad freuten sich alle über ein unvergessliches Wochenende. Die zahlreichen Jungs des jüngeren Jahrgangs dürfen in einem Jahr noch einmal ran und haben sich bereits klare Ziele gesetzt. Niko Schneider resümiert: „Solche Events sind für alle Familien, Trainer, Spieler und den gesamten Verein unvergesslich. Wir haben gemeinsam etwas geschafft, was es bisher erst zweimal, vor acht Jahren zuletzt, gegeben hat. Natürlich sind das die Früchte der Jugendarbeit der letzten fünf Jahre mit der eingeführten hautamtlichen Trainertätigkeit. Besonders werden sich die Jungs und Trainer über die zahlreichen Glückwünsche freuen und noch mehr Ehrgeiz entwickeln, um ihr Niveau weiter zu verbessern. Einigen wurde jetzt auch klar, dass die Bezeichnung Bundesliganachwuchs mehr als gerechtfertigt ist! Großer Dank noch einmal an alle Eltern und Hannes, unseren Erstliga-Libero.“

Es spielten: Milan Kvrzic, Jasper Bau mann, M a rc Schulz, Lukas Kläger, Melwin Ruckaberle, David König, David Dornauf, Finley Mach, Kimo Elayouti und Finn Wittko.