Der Sturm der gallischen Methusalixe (sprich SG-Rottenburg-Ofterdingen, in der Folge kurz SGROOF) auf die Hügel von Rom (sprich Deutsche Meisterschaft in Berlin) endete leider jäh im Wasserglas.

Am Ende war der angestrebte Olymp dann doch zu weit entfernt – was der Stimmung aber keinen Abbruch tat…
Bei der Senioren-Ü53-WM am vergangenen Sonntag in der heimischen Volksbank-Arena gelang es den Gastgebern leider nicht wirklich, bei der Vergabe der DM-Tickets ein Wörtchen mitzureden – dafür wären Platz 1 oder 2 nötig gewesen. Vorweggenommen: diese beiden Positionen des Fünferturniers belegten am Ende der TV Kressbronn und der VC Mönsheim.
Doch der Reihe nach. Die Domstädter-Steinlachtaler hatten sich schon, wenn auch geringe, Außenseiterchancen ausgerechnet, wofür ein Sieg gegen „Neuling“ Mönsheim im Auftaktmatch allerdings zwingen nötig gewesen wäre. Jedoch starteten die Roten sichtlich verschlafen in den Tag und die Gäste holten sich ungefährdet den Eröffnungssatz. Aber wie´s halt bei den Grauhaarigen gerne ist: Licht und Schatten wechseln in jähem Rhythmus. Durchgang zwei ging klar an die SGROOFs – erneut gefolgt von einer 180-Grad-Wende: man startete unkonzentriert in den Tiebreak und ehe man sich´s versah (Gallier und Schwaben sagen: gucksch-rum-gucksch-num) war derselbe mit 4:15 weg! Einfach nur zum Heulen!
Bereits unter Zugzwang steigerten sich die Gastgeber gegen die alten Bekannten vom SSV Ulm und boten einen Fight auf Augenhöhe – jedoch leider zwei Mal mit dem besseren Ende für die Donaustädter.
Im folgende Match gegen den klaren Turnierfavoriten Kressbronn wollte man sich darauf konzentrieren, möglichst zweistellig aus den Sätzen raus zu kommen. Und siehe da: beschwingt und unbekümmert zeigten die Methusalixe gegen die im Schnitt wesentlich jüngeren (und leider auch athletisch hochüberlegenen) Allgäuer richtig gutes Volleyball, wehrten teilweise unglaublich gut ab und hielten lange mit. Das 15:25/21:25 war aller Ehren wert – zumal keines der anderen Teams es schaffte, gegen die Blauen auch nur annähernd in die Nähe der Zwanzig-Punkte-Marke zu kommen.
Dann das „große“ Finale! Leider nur um Platz 4. Backnang hieß der altbekannte Gegner, mit dem man schon so manche Senioren-Schlacht geschlagen hatte. Bis zum 9:5 war es mehr als deutlich: die Gäste hatten keinen Bock mehr und wollten diesen Kelch möglichst schnell an sich vorüber gehen lassen. Doch wer meinte, die SGROOFs würden dieses Angebot annehmen, sah sich getäuscht. In einem bunten Mix aus Mitleid und Freizügigkeit schafften es die Roten, den Backnanger Null-Bock mit einem Methusalix-Minus-Bock zu unterbieten und holten die Backnanger gönnerhaft ins Match zurück. Diese ließen sich dann nicht lumpen und krallten sich den ersten Durchgang. Wie schon in Spiel eins die jähe Wende: die Gastgeber hatten dann plötzlich doch wieder Bock, zündeten den Turbo und erzwangen den Tiebreak, dessen Start (siehe oben) erneut gründlich misslang. Hängende Köpfe allenthalben bei 8:12 und 10:13. Auch die letzte Schlacht schien verloren. Völlig unverhofft öffnete sich jedoch das Hallendach und Teutates, Stammesgott der Gallier und väterlicher Führer in Krieg und Frieden, schüttete sein Füllhorn über der Feldhälfte der Roten aus und schenkte Ihnen doch noch seine Gunst. Fünf Aufschläge später war der Satz mit 15:13 gewonnen und es gab tatsächlich noch was zu feiern.
Noch mal zum Mitschreiben: 1. Kressbronn, 2. Mönsheim, 3. Ulm, 4. die SGROOFs, 5. Backnang.
Für die Methusalixe waren am Start, Zuspielix Göger, Hüftix Goerke, Sprungfedrix Kurz, Krakenarmix Paucke, Cleverix Hölzlein, Tempramentix Haas, Haudraufix von der Ruhr, The-real-Methusalix Ruckgaber, Jünglix Pfeffer, Coolix Geiger und Wirbelix Hirsch.
Text und Fotos: K.Hirsch