Herren 2wei: Upps, Tabellenführer!

12. November 2019

Ein Team obenauf und tanzend, ein Team ganz schnell in der Kabine. Mit dem 3:1-Auswärtserfolg bei Zweitligaabsteiger SV Fellbach (25:23, 12:25, 25:21, 25:19) feierten die Drittligavolleyballer des TV Rottenburg ihren fünften Sieg in Serie. Lohn dafür ist die Tabellenführung, auch wenn die Domstädter ein Spiel mehr absolviert haben als die direkte Konkurrenz aus Blankenloch und Bliesen. „Das fühlt sich gut an, denn bis auf den zweiten Satz haben wir heute ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Das ist für mich das wichtigste“, lobte TVR-Coach Uwe Schröder sein Team nach einem über weite Strecken starken Auftritt – und das ohne die verletzten Oliver Knobelspieß und Andre Kette, sowie die im Urlaub weilenden Dardan Bajraktari und Moritz Frölich.

„Ein Spiel auf Augenhöhe“, erwartete Routinier Kai Kleefisch und auch Schröder glaubte an ein umkämpftes Match gegen den Tabellennachbarn. Das war vor allem im ersten Satz der Fall. Zwar konnten die Domstädter im Aufschlag nicht den absoluten Druck entwickeln, die solide Annahme bildete allerdings den Grundstein für einen ausgeglichenen Satzverlauf. Ein Doppelwechsel der Hausherren bei 19:19 war dann für Schröder ein kleiner Knackpunkt: „Da hat Fellbach kurz seine Linie verloren, wir haben die Situation stark ausgenutzt und konnten im Block zugreifen.“ So wie Robin Leber, der mit einem krachenden Einerblock den Satz beendete. Angestachelt von diesem Satzverlust trumpften die Fellbacher allerdings in Satz 2 auf und der TVR war komplett von der Rolle. Probleme in der Annahme und bei 3:8 hatte Schröder schon beide Auszeiten verbraucht. „Uns gelang kaum etwas und Fellbach alles. Das muss man einfach wegstecken“, so Schröder über den kollektiven Systemausfall seiner Mannschaft, der den Übungsleiter allerdings nicht sonderlich aufregte. „Es stehen bei uns immerhin vier Spieler mit zwanzig Jahren und jünger auf dem Feld. Im dritten Satz dann sogar zwischenzeitlich fünf, da kommt sowas schon mal vor. Wichtig ist, dass man damit umgehen kann und nach so einer Klatsche wieder aufsteht.“ Das taten die Rottenburger, doch auch im dritten Satz sah es zunächst nach Fellbacher Höhenflug aus. Starke Aufschläge des Ex-Rottenburgers Luca Höß, Fellbach mit 6:2 in Front – dann ist die Neukalibrierung abgeschlossen und der TVR übernimmt die Spielkontrolle. „Ich finde es war heute eine starke Teamleistung, zu der wieder jeder seinen Teil dazu beigetragen hat“, lobte Schröder sein junges Team, „der Matchplan ist dann aufgegangen.“ Mit starken Aufschlägen machten die Rottenburger das Fellbacher Spiel durchschaubar und hielten die Angreifer mit gutem Blockspiel in Schach. Der TVR punktete dagegen über alle Positionen, wobei natürlich besonders die wuchtigen Angriffe von Niklas Lichtenauer für Aufsehen sorgten. „Wir sind im Moment schwer ausrechenbar, weil jeder punkten kann. Das ist unser Vorteil“, findet Routinier Kleefisch. Über 7:9 und 10:10 erspielen sich die Rottenburger die Führung im dritten Satz und haben die restliche Partie solide im Griff.

Da Blankenloch im Spitzenspiel bei Bliesen mit 0:3 unterlag, übernahmen die Rottenburger am Samstag die vorerst Tabellenspitze. Eine Momentaufnahme, die Schröder nur am Rande interessiert. „Die Tabellenführung ist nur ein Nebeneffekt. Wichtig ist, dass wir mehr Konstanz besitzen und uns von einem schwachen Satz nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es ist eine junge Truppe, die sich gut entwickelt und jetzt wollen wir gegen Waldgirmes unsere Serie ausbauen.“ Am kommenden Sonntag spielen die TVR-Boys parallel zur Bundesligamannschaft und hoffen trotzdem auf ein paar Fans. „Ich glaube momentan kann man uns durchaus vorzeigen“, grinst Kai Kleefisch zum Abschluss.

TV Rottenburg: Jonas Kuhn, Niklas Lichtenauer, Steven Mäder, Kai Kleefisch, Robin Leber, Finn Dostal, Yannick Menke, Timo Kilgus, Julien Wizemann, Rafael Sturm