Herren 2wei | Same Procedure…

17. Januar 2019

Neues Jahr – alte Probleme! Im Gastspiel beim SV Fellbach zeigen die Rottenburger Drittligavolleyballer über weite Strecken ein gutes Spiel, vergeben aber in den wichtigen Phasen zu viele Chancen. Am Ende unterliegen die Rangers erneut mit 2:3 (25:18, 28:30, 25:23, 20:25, 13:15) und können den möglichen Befreiungsschlag nicht landen – dass die Abstiegskonkurrenz punktet, macht die Lage im Tabellenkeller nicht unbedingt besser.

Das erste Ziel, zum Auftakt des Jahres ein gutes Spiel abzuliefern, das setzten die TVR-Boys über weite Strecken um. Das personell dezimierte Team wollte sich gegen Tabellennachbarn Fellbach 2, immerhin gespickt mit zahlreichen Akteuren, die 2016 noch den Meistertitel in der 2. Bundesliga Süd feiern konnten, losgelöst vom puren Ergebnis zeigen. „Das hat uns in den letzten Spielen eher gehemmt“, so TVR-Coach Schröder. Die athletisch überlegenen Gastgeber schienen fokussiert und waren vom Start weg leicht in Front, mussten allerdings dank starker TVR-Abwehr um ihre Punkte arbeiten. Im Aufschlag ging Fellbach hohes Risiko und streute dabei immer wieder Fehler ein. Der TVR hielt zwar gut dagegen, aber Mitte des Satzes hatte Fellbach seine Führung auf 16:12 ausgebaut. Dann kam die Zeit der Domstädter und Moritz Frölich sorgte mit einer starken Aufschlagserie für große Probleme in der Fellbacher Annahme. Die Rangers nutzen ihre Chancen konsequent und nach neun Punkten in Folge war der Satzgewinn für die Rangers nur noch Formsache. „Da haben wir in Aufschlag, Block, Verteidigung und vor allem Gegenangriff konsequent gearbeitet. Wenn wir das über das gesamte Spiel beibehalten hätten, dann wäre der ersehnte Befreiungsschlag heute möglich gewesen“, glaubt Schröder. Beide Teams egalisierten sich im zweiten Abschnitt und hätte der TVR den Hausherren nicht zwei Satzbälle mit Fehlaufschlägen geschenkt – „dann wäre Fellbach vermutlich nicht zurückgekommen“, glaubt Schröder. So ging der Satz knapp verloren, doch im dritten Spielabschnitt drehten die Domstädter erneut auf. Starkes Annahme- und Angriffspiel, das vor allem über Schnellangreifer Yannick Menke verwertet wurde, sowie gute Blockarbeit gegen die Fellbacher Hauptangreifer sicherten den Durchgang zu Gunsten des TVR. Der blieb weiter spielbestimmend und Mitte des vierten Satzes schien der Widerstand der Hausherren gebrochen. Ein Täuschungsmanöver, auf das die Rottenburger prompt hereinfielen. Mit Angriffsfinten wurde bei Fellbach locker gepunktet, während die Rangers ihre vorher so effektiv eingesetzten Angreifer nicht mehr anspielten und zunehmend die falschen Entscheidungen trafen. „Fellbach hat uns schön eingelullt. Wir haben es mit der Brechstange versucht und Fehler produziert“, so Schröder. Fellbach schlug in dieser Phase gut auf und fand im Angriff im Gegensatz zum TVR gute Lösungen. Bei den Domstädtern trat dagegen das alte Manko wieder zum Vorschein. „Den schwierigen Ball noch extremer spielen und damit den Eigenfehler provozieren“ sagt Schröder, „das ist unser großer Problem. Wir vertrauen nicht auf  unser bis dahin gutes Blockspiel oder Fehler der Fellbacher, die sie durchaus gemacht haben.“

Ähnliches Bild im entscheidenden Satz. Vier Chancen zum einfachen Punktgewinn ließen die Rottenburger durch Eigenfehler liegen, dazu noch ein Ass von Ex-Rottenburger Marvin Klass – der knappe Satz und damit das Spiel waren flöten, obwohl auch Fellbach Fehler machte. „In den entscheidenden Momenten konnten Sie sich heute leider auf uns verlassen“, so das bittere Fazit von Schröder, der seiner Mannschaft ansonsten eine gute Leistung attestierte: „Wir haben uns die Chancen erarbeitet, aber leider nicht genutzt.“ Damit hatte der Punktgewinn einen faden Beigeschmack, zumal die direkte Konkurrenz teilweise überraschend ebenfalls punktete.

TV Rottenburg: Lichtenauer, Knobelspieß, Schreiner, Menke, Wizemann, Kette, Kleefisch, Gerbig, Dostal, Frölich