H2wei | Punktgewinn mit Rekordsatz | mit Bildergalerie

8. Oktober 2018

Die Drittliga-Volleyballer des TV Rottenburg durften am Samstag eine spielerische und emotionale Achterbahnfahrt erleben. Nach über zwei Stunden Spielzeit erkämpften sich TVR-Spieler beim 2:3 (21:25, 25:15, 17:25, 34:32, 5:15) gegen den SV Fellbach 2 zumindest einen Punkt. „Aufgrund der Ausfälle, des starken Gegners und unserer momentanen Verfassung war das heute ein gewonnener Punkt. Insgesamt kann ich mit unserer Leistung heute aber auch nur teilweise zufrieden sein“, bilanzierte TVR-Coach Schröder.

Ohne mehrere verhinderte oder angeschlagene Spieler mussten die Rottenburger gegen den mit letztjährigen Zweitligakräften verstärkten Kader des SV Fellbach 2 antreten und taten sich zu Beginn gegen die routinierten Gäste schwer. Die Fellbacher Ole Lepthin und Tim Holler, Deutscher Beachvolleyball-Meister 2017, drückten dem Spiel ihren Stempel auf und die TVR-Boys machten in der Anfangsphase einfach zu viele Fehler. „Das war auch etwas der ungewohnten Formation geschuldet, aber wir haben es Fellbach auch einfach gemacht zu Punkten zu kommen“, so Schröder. Schnell lag man mit 6:11 und 9:17 zurück, der Satzgewinn war nur eine Formsache für die Gäste. Schröder reagierte, brachte den angeschlagenen Steven Mäder und die Rangers zeigten plötzlich Qualitäten. Im Aufschlag wurde Fellbach konsequent unter Druck gesetzt, der Block packte zu oder in der Verteidigung waren die Rottenburger nun auf dem Posten (9:4, 16:10, 22:12). „Leider haben wir auch einige einfache Punkte liegen gelassen“, ärgerte sich der TVR-Coachs trotz des klaren Erfolges. Ausgeglichen ging es in Satz 3 (7:8, 12:10), ehe dem TVR-Hoch in der entscheidenden Phase ein extremes Tief folgte. Fellbachs MVP Ole Lepthin sorgte per Aufschlag für Schwierigkeiten beim TVR und im Angriff agierten die Rangers nun zu durchsichtig. Das nutzten die erfahrenen Fellbacher ihrerseits mit starkem Blockspiel und guter Verteidigung und zogen von 18:16 auf 24:16 davon. „Da hätte uns eine erfahrene Option vermutlich gut getan. Die hatten wir nicht, deshalb haken wir das mal als Lehrbeispiel ab“, so Schröder. Im vierten Satz hielt es dann kaum einen Zuschauer auf den Sitzen. Die kurze aber verhängnisvolle Schwächephase auf Seiten des TVR war passe und beide Teams agierten auf Augenhöhe. Bis zum ersten Matchball Fellbachs konnte sich kein Team entscheidend absetzen (24:23). Immer wieder war TVR-Routinier Kai Kleefisch erfolgreich und auch der 19-jährige Robin Leber hatte seine Schwächephase überwunden. Seit dem Zwischenstand von 18:18 agierten die Rottenburger mit einer ganz jungen Formation, nachdem Steven Mäder nach einem Fellbacher Angriffschlag K.O. gegangen war und ausgewechselt werden musste. Mit vier Spielern unter 20 Jahren stemmten sich die Rangers  vehement gegen die drohende Niederlage. Nach zwischenzeitlicher Abwehr eines weiteren Matchballs nutzten die TVR-Youngster ihren siebten Satzball nach 36 Satz-Minuten zum umjubelten 2:2-Ausgleich. „Das war tolle Moral. So einen Satz hatten wir mal in der 2. Liga gegen Rüsselsheim, da haben wir ihn aber verloren“, grinste Schröder über den Rekordsatz. Dieser Kampf hatte den TVR allerdings jede Menge Körner gekostet und erneut war es Ole Lepthin, der mit sieben Punkten von der Aufschlaglinie für die Vorentscheidung sorgte (2:3, 2:10). Den Tiebreak verloren die Ranger deutlich mit 5:15.

„Wir haben vor allem die einfachen Bälle schwach gespielt, waren im Angriff über weite Strecken zu durchsichtig und haben unsere Stärken zu wenig eingesetzt. Da fehlt uns im Training die letzte Konsequenz und daran müssen wir arbeiten“, sprach Schröder die Fehler seiner Mannschaft an. Doch zum Abschluss wollte der TVR-Coach positiv bleiben. „Wir haben mit einer extrem jungen Formation die Nerven behalten und einem starken Gegner einen Punkt abgeknöpft. Wir müssen unsere Chancen besser nutzen, dann ist auch gegen Teams mit dem Kaliber von Fellbach mehr drin.“

TV Rottenburg: Knobelspieß, Kuhn, Leber, Kleefisch, Dostal, Mäder, Kröner, Maulat, Menke, Schreiner, MVP-Baur