Herren 2wei: Geschenke zum Auftakt

29. September 2019

Einen typischen Saisonauftakt erlebten die Drittligavolleyballer des TV Rottenburg beim Gastspiel in Blankenloch. Beim 0:3 (11:25, 24:26, 23:25) gegen den Vorjahres-Dritten war für TVR-Trainer Schröder letztlich mehr drin: „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und haben in Satz 2 und 3 am Ende dann Geschenke verteilt. Einen Satz müssen wir heute eigentlich gewinnen. Ich denke die Blankenlocher werden uns, wie immer, als gute Gäste in Erinnerung behalten.“

Vor drei Jahren in der Regionalliga war Schröder bei seinem Comeback als Herren 2-Coach zum Saisonauftakt mit seinem Team im dritten Satz mit 9:25 untergegangen. Drei Jahre später und eine Liga höher sah es im ersten Satz nach einem ähnlichen Debakel aus. „Im ersten Satz gab es von den Blanken ziemlich aufs Loch“, übt sich Schröder in einem süffisanten Wortspiel. Während die Hausherren mit ihren starken Aufschlägen und harten Angriffen wie aus einem Guss agierten, gab es bei den Domstädtern Abstimmungsschwierigkeiten zuhauf. Zwar konnte man den Gegner mehrmals in längere Ballwechsel zwingen, die aber allesamt an die Hausherren gingen. „Von der Wucht der Blankenlocher waren wir nicht überrascht, eher von unserer Zaghaftigkeit“, so Kapitän Oliver Knobelspieß, der nach seinem Muskelfaserriss noch nicht eingesetzt wurde. Über 2:8 und 7:19 rettete sich der TVR noch knapp vor einem einstelligen Spielergebnis. „Das ist eine mit ehemaligen Zweitligaspielern gespickte Mannschaft. Wenn man die spielen lässt, dann überrollen sie einen“, sagt Schröder.

Trommelnd unterstützt von den „Allesfahrern“ wollten sich die Rottenburger allerdings nicht ihrem Schicksal ergeben und zeigten nach personellen Umstellungen im zweiten Satz mehr Gegenwehr. Von nun an agierte der TVR auf Augenhöhe. „Blankenloch ist ein eingespieltes, routiniertes Team mit viel Wucht in Angriff und Aufschlag. Wir können da nur mit variablem Spiel dagegenhalten, das haben wir ab Satz 2 dann gut umgesetzt“, so Schröder. Der Aufschlagdruck wurde erhöht, die Annahme kam präzise und die Schnellangreifer wurden effektiv eingesetzt. So erspielten sich die Gäste in Satz 2 immer eine leichte Führung. Bei 23:20 schien der Satzausgleich zum Greifen nahe, ehe man mit leichten Fehlern den Blankenlochern den Satzgewinn auf dem Silbertablett servierte. „Den Satz müssen wir nach Hause bringen. Beim 24:23 haben wir einen Chanceball und machen den Angriffspunkt nicht. Das unterscheidet uns dann leider von einem Topteam wie Blankenloch“, so Schröder, dessen Team danach nochmals einen ähnlichen Satzverlauf erlebt.

Kopf an Kopf geht es für beide Teams bis in die entscheidende Phase. Dort scheinen die Rottenbuger kurzzeitig bei 23:22 die Nase vorn zu haben, doch mit einem Netz- und einem Angriffsfehler schenkt man den Blankenlocher den Satz und lässt die Hausherren mit einem deutlichen Erfolg zum Feiern auf das ortseigene Oktoberfest. „Daran müssen wir arbeiten, durch die personelle Fluktuation im Training fehlt da leider noch die Sicherheit“, findet Schröder, der seinem Team aber über weite Strecken des Spiels eine gute Leistung bescheinigte. „Uns fehlt gegen einen Meisterschaftsanwärter wieder einmal die nötige Cleverness und das Selbstverständnis. Das muss man sich erarbeiten, was momentan durch wechselhafte Trainingsumfänge nur bedingt möglich ist“, so Schröder zum Abschluss.

Am Samstag geht es in der heimischen Volksbank Arena gegen Rüsselsheim 2. Mit einer Leistung wie in Satz 2 und 3 rechnen sich die Rottenburger dabei schon etwas aus. „Wir müssen mutig agieren und dem Gegner unser Spiel aufzwingen, dann sollte gegen Rüsselsheim was drin sein“, glaubt Co-Trainer Kai Kleefisch. Allerdings zeigen die restlichen Ergebnisse, dass die Liga vermutlich wieder ähnlich ausgeglichen sein wird wie in der vergangenen Spielzeit.

TV Rottenburg 2: Oliver Knobelspieß, Jonas Kuhn, Steven Mäder, Niklas Lichtenauer, Dardan Bajraktari, Yannick Menke, Timo Kilgus, Robin Leber, Moritz Frölich, Kai Kleefisch, Julien Wizemann, Rafael Sturm