Herren 2wei: Erfolg beim Lieblingsgegner

14. Oktober 2019

Vor einer Woche war TVR-Coach Schröder trotz des Sieges nicht richtig glücklich über die Leistung seiner Mannschaft. Beim 3:2-Sieg (25:18, 18:25, 25:22, 22:25, 17:15) gegen „Lieblingsgegner“ USC Konstanz sah es trotz eines Punktverlustes anders aus: „Der erste Satz war mit das Beste was wir bislang gespielt haben. Am Ende könnten wir gegen starke Konstanzer auch 3:1 gewinnen, was aber eigentlich unverdient gewesen wäre, oder 2:3 verlieren. Ich bin heute mit unserer Leistung sehr zufrieden.“ Zwar sah der Übungsleiter durchaus noch „ein paar kleine Fehler zuviel“, das Comeback seines Teams in der turbulenten Schlussphase des Spiels war aber „richtig stark.“ Vor allem die gute Teamleistung imponierte dem 48-jährigen. “Heute haben sich alle eingebracht und gepusht, so stelle ich mir das vor.”

„Rottenburg Drei, Konstanz Null, Kaltenmark Null“, skandierten die Rangers nach dem hart erkämpften Erfolg über die Konzilstädter. Was der nichtwissende Außenstehende als Schmähgesang des Siegers über den Verlierer und ihren Kapitän deuten könnte, ist die kleine Liebeserklärung der Domstädter an die Seehasen. „Was sich liebt, das neckt sich“, so Schröder über den Schlachtgesang, von dem auch bei anderen Siegen der 2weiten Gebrauch gemacht wird. Hintergrund: USC-Kapitän Paul Kaltenmark hat beim TVR das Volleyballspielen gelernt und der 21-jährige „Alpha-Ranger“ ist mittlerweile im dritten Jahr in Konstanz – die Spieler untereinander kennen und schätzen sich von zahlreichen Duellen in Jugend- und Aktivenbereich.

Der am Ende etwas glückliche Erfolg war für TVR-Trainer Schröder erst einmal Nebensache: „Wir haben momentan mit personellen Problemen zu kämpfen, vor allem im Training. Da sind wir gerne Mal nur sechs bis acht Leute und nicht alle unbedingt fit. Da zählt erst die eigene Leistung und die war heute über weite Strecken top.“ Im ersten Satz agierten die Rottenburger aus einem Guss. Gute Aufschläge, starke Passverteilung und Konsequent in Block und Angriff. Erst am Ende fanden die Konstanzer besser ins Spiel, gestalteten das Ergebnis aus ihrer Sicht erfreulicher und legten im folgenden Abschnitt eine Schippe drauf. Die Ballwechsel waren nun umkämpft, doch häufiger mit positivem Ausgang für die Hausherren. „Konstanz ist stark in der Verteidigung und spielt seine Angriffe oft gut zu Ende. Das ist ihnen vor allem am Ende des zweiten Satz ganz stark gelungen“, so Schröder, dessen Team nach 14:14 nur noch vier Punkte erzielte. Als die Rottenburger in Satz 3 im Angriff schwächelten, zog Schröder mit Niklas Lichtenauer ein Ass aus dem Ärmel. Der 18-jährige zeigte seine Ballfähigkeiten und war in der Annahme eine Bank. „Das ist nicht unbedingt sein Spezialgebiet, dafür war es mehr als stark“, erhielt Lichtenauer vom Trainer ein Sonderlob. Immer wieder gab es längere Ballwechsel mit starken Abwehraktionen zu bestaunen, vor allem USC-Libero Jonathan Rodler verteidigte auch beste TVR-Angriffe. „Auch wir haben ordentlich verteidigt und die schwierigen Bälle aus der Verteidigung wurden heute richtig gut zugespielt, das hat in den ersten beiden Spielen nicht so gut geklappt“, sah Schröder Verbesserungen seines Teams seit dem Saisonauftakt. Die deutliche TVR-Führung (20:14) konnte Konstanz fast egalisieren (21:20), ehe man am Ende die knappe Führung doch noch ins Ziel rettete. In Satz 4 ließen die Rottenburger zwischenzeitlich einige einfache Chancen ungenutzt um am Ende im Schlussspurt des USC den Satzausgleich hinzunehmen. „Das muss besser werden, falls wir nach oben in der Tabelle schauen wollen“, ärgerte sich Routinier Kai Kleefisch darüber. Der fünfte Satz schien dann früh entschieden. Konstanz führte schnell 7:2, bei 4:8 aus TVR-Sicht werden die Seiten gewechselt und bei 5:8 kommt Yannick Menke an die Grundlinie. Die Aufschläge des 19-jährige werden allerdings zum Problem für die Konstanzer Annahme und das Heimteam erlebt einen kleinen Blackout. Zahlreiche Angriffe segeln ins Aus und bei 11:8 hat sich das Blatt gewendet. Konstanz wehrt sich noch einmal tapfer, doch am Ende sitzt der vierte Matchball des TVR zum umjubelten Erfolg.

„Da haben wir etwas Glück gehabt, uns nach dem hohen Rückstand noch einmal zusammengerissen und letztlich verdient gewonnen“, findet Kleefisch zum Abschluss und skandiert noch einmal kräftig: „Rottenburg Drei…“.

TV Rottenburg 2: Oliver Knobelspieß, Jonas Kuhn, Niklas Lichtenauer, Dardan Bajraktari, Yannick Menke, Timo Kilgus, Robin Leber, Kai Kleefisch, Julien Wizemann, Rafael Sturm