Herren 2wei: Das war nix!

22. November 2019

Die Tabellenführung war nur ein kurzes Intermezzo für die Rottenburger Drittligavolleyballer. Gegen den TV Waldgirmes unterlagen die Rangers mit 1:3 (30:28, 16:25, 23:25, 12:25) und kassierten nach fünf Siegen wieder eine Niederlage. „Das war nicht unser Tag“, haderte TVR-Coach Schröder nach dem Spiel, „Waldgirmes war heute einfach besser.“

Auf dem Papier schienen die Rottenburger am Sonntagnachmittag in der Favoritenrolle, denn der letztjährige Vizemeister Waldgirmes stand vor dem Spieltag mit sechs Punkten auf dem vorletzten Rang, während die Rottenburger von der Tabellenspitze grüßten. Zwar mahnten TVR-Oldie Kleefisch und Schröder vor der Partie diese Situation nicht zu überschätzen – es blieb allerdings beim sprichwörtlichen Rufen im Walde. Den Auftaktsatz holten sich die Domstädter in der Verlängerung, die Leichtigkeit der letzten Spiele fehlte allerdings. „Das war über weite Strecken verkrampft, fast pomadig. So gewinnt man in der 3. Liga keine Spiele“, resümierte Schröder nach Spielschluss. Waldgirmes stellte taktisch um und düpierte den TVR im Folgesatz. „Wenn man es zulässt haben Sie eine extrem starke Block-Feldverteidigung. Und das haben wir heute zu sehr zugelassen“, so Schröder. Wie schon gegen Fellbach ging der zweite Satz klar an die Gäste.
Knackpunkt war für Schröder aber die Endphase im dritten Satz. Mit guten Aktionen hatten sich die Rottenburger eine 22:18-Führung erspielt und schienen den Vorteil auf ihrer Seite zu haben. Waldgirmes konterte zwar, doch bei 23:21 hatte der TVR seine vermeintlich starke Reihe am Netz. Falsch gedacht, denn kurz darauf hatten die Gäste vier Punkte in Folge erzielt und umjubelt den Satz gewonnen. „Waldgirmes hat in dieser Phase stark verteidigt und von unseren Ungenauigkeiten profitiert, die wir heute in allen Elementen hatten. Der Sieg ist deshalb absolut verdient“, so Schröder, der mit sich selbst ebenfalls unzufrieden war. „Ich habe heute auch falsche Entscheidungen getroffen und meinen Anteil an der Niederlage.“ Im vierten Satz versuchte Schröder mit Spielerwechseln sein Team wieder auf Kurs zu bringen, doch die Gäste waren nun in allen Elementen überlegen. Am Ende setzte es erneut einen klaren Satzverlust. “Waldgirmes war heute deutlich stärker als es ihr Tabellenplatz vermuten lässt”, lobte Schröder den Gegner, “wir haben Sie aber auch aufgebaut. Vor allem im dritten Satz.”
Gegen die erfahrene Gästetruppe war die Niederlage für Schröder „kein Beinbruch, doch es muss klar sein, dass wir in jedem Training und in jedem Spiel Vollgas geben müssen.“ Zumal die Liga wieder enger zusammenrückt. „Momentan schlägt wieder jeder jeden und wir haben in der Vorrunde noch zwei schwere Partien“, findet der verletzte Kapitän Oli Knobelspieß. Nach der unerwarteten Niederlage von Verfolger Blankenloch beim Tabellenletzten Feldkirchen bleiben die Rottenburger auf Rang 2, blicken allerdings durchaus auf die vermeintlichen Abstiegsränge. „Wir sind im Schnitt die jüngste Mannschaft der Liga und immer noch Leistungsschwankungen unterworfen, das haben wir heute gesehen. Ich hätte lieber ein Punktepolster nach hinten als die Chance auf Platz 1“, findet Schröder, „zumal wir nach einer Leistung wie heute definitiv nicht mehr den Blick Richtung Tabellenspitze richten müssen.“

TV Rottenburg 2: Jonas Kuhn, Niklas Lichtenauer, Steven Mäder, Dardan Bajraktari, Yannick Menke, Timo Kilgus, Robin Leber, Kai Kleefisch, Finn Dostal, Julien Wizemann, Rafael Sturm