Herren 2wei: Gebrauchter Tag!

7. Dezember 2019

Es gibt einfach solche Tage, da läuft einfach nichts zusammen. Einen solchen Tag, beziehungsweise Abend, erwischten die Rottenburger am Samstag in Ludwigsburg. 15:25, 16:25, 15:25 in 69 Minuten, so die nüchternen Zahlen. „Wir haben gegen einen kompakten und leidenschaftlich auftretenden Gegner heute keine Chance gehabt“, so das nüchterne Fazit von TVR-Coach Uwe Schröder.

Dabei konnte Schröder personell endlich wieder fast aus dem Vollen schöpfen. Nur Yannick Menke fehlte, aber Kapitän Oliver Knobelspieß (Muskelfaserriss) und Moritz Frölich (Urlaub) standen nach längerer Zeit wieder im Kader. Unter der Woche hatten die Rottenburger noch ordentlich trainiert und waren durchaus mit Ambitionen nach Ludwigsburg gereist. Die Ludwigsburger hatten zwar starke Ergebnisse gegen Fellbach, Waldgirmes oder Konstanz erzielt, aber auch gegen Abstiegskandidat Rüsselsheim verloren. Doch die Leistung der Rottenburger im Spiel war alles andere als Drittligawürdig. „Wir haben fast alles vermissen lassen, was uns die letzten Spiele ausgezeichnet hat. Das war ein gebrauchter Abend“, so Schröder. Die Rottenburger bekamen keinerlei Zugriff auf die kompakt agierenden Hausherren. „Im Block waren wir unsauber, im Angriff ohne Rhythmus, in der Verteidigung unsortiert und im Aufschlag nahezu wirklungslos“, lautete der Kommentar des Trainers, „Ludwigsburg konnte uns das Spiel aufzwingen.“ Bei den Barockstädtern hatte Markus Stern zudem einen Galaabend im Aufschlag erwischt und drosch dem TVR-Annahmeriegel die Bälle nur so um die Ohren. 14 Punkte erzielten die Hausherren durch oder nach Aufschlägen ihres Diagonalspielers. Wenn die Rottenburger es doch einmal schafften die Angriffe der Ludwigsburger zu entschärfen, dann brachten sie sich oftmals mit einfachen Fehlern um den Lohn ihrer Mühen. „Man kann heute leider nicht genau sagen woran es gelegen hat, da wir in allen Spielelementen massive Probleme hatten. Das ist Kopfsache“, meint Schröder. Der 48-jährige war nach der deftigen Niederlage trotzdem ziemlich aufgeräumt. „Wir haben in den letzten Wochen trotz personeller Engpässe, vor allem im Training, eigentlich über unsere Verhältnisse gespielt. Es wäre komisch wenn dieser spielerische Einbruch nicht kommen würde. Bislang war es eine gute Vorrunde, wir haben Abstand zu den hinteren Rängen und müssen jetzt halt wieder konsequent arbeiten.“

Das wird nötig sein, denn am kommenden Sonntag reist Meisterschaftsfavorit und Tabellenführer TV Bliesen zum momentanen Tabellendritten Rottenburg. Das nominelle Topspiel der Dritten Liga startet etwas später als das DVV-Pokalhalbfinale der Rottenburger Erstligamannschaft in Düren. „Mit Bliesen und Blankenloch kommen jetzt noch zwei Topteams vor der Weihnachtspause in die Volksbank Arena. Da wollen wir nochmal alles geben um für eine Überraschung zu sorgen. Ich hoffe es sind noch ein paar Volleyballbegeisterte zuhause geblieben um uns anzufeuern“, so Kapitän Oli Knobelspieß. Und vielleicht gibt es ja am Sonntagnachmittag richtig was zu feiern – zusammen mit der Bundesligamannschaft.
TV Rottenburg 2: Jonas Kuhn, Niklas Lichtenauer, Steven Mäder, Oliver Knobelspieß, Dardan Bajraktari, Timo Kilgus, Robin Leber, Kai Kleefisch, Finn Dostal, Moritz Frölich, Julien Wizemann, Rafael Sturm