Herren 2wei: Comeback ohne Happy End

20. Dezember 2018

Zum letzten Spiel der Hinrunde hatten sich die Power Rangers vergangenen Sonntag gegen Mitaufsteiger und Tabellennachbarn Rüsselsheim III durchaus etwas ausgerechnet. Neben der Rückkehr mehrerer Spieler gab es auch ein Comeback nach 0:2-Rückstand, doch am Ende setzte es die vierte 2:3-Niederlage (18:25, 15:25, 25:23, 25:14, 11:15) der Saison. „Man kann es sich schönrechnen und sagen, wir haben in sechs von zehn Spielen gepunktet oder sieht es negativ und sagt, wir haben acht von zehn Spiele verloren. Fakt ist: Wir sind oft dicht dran, aber machen einfach zu viele Fehler um die Spiele zu gewinnen“, war die nüchterne Analyse von TVR-Coach Schröder.

Sein Team hatte gegen den Tabellenvorletzten gut begonnen, unter anderem mit dem 17-jährigen Niklas Lichtenauer, der nach seinem Gastspiel im Erstligateam und überstandener Krankheit wieder mit der 2weiten trainiert – dafür fehlten allerdings Jugendnationalspieler Anton Jung und der verletzte Robin Leber. Bis zum 12:10 waren die Rangers immer leicht in Führung ehe eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung die Rottenburger aus dem Tritt brachte. „An dieser vermeintlichen Fehlentscheidung darf man sich nicht so lange aufhalten, da haben die Jungs total den Faden verloren“, kritisierte Co-Trainer Oli Dostal die mentale Unaufgeräumtheit der TVR-Boys. Die cleveren Rüsselsheimer nutzten die Rottenburger Schwäche gnadenlos aus und spulten ihr Pensum ab. „Es war klar, dass Rüsselsheim primär über die Außen angreift, viel den Block anschlägt und insgesamt wenig Fehler macht“, so Schröders Analyse der Heimmannschaft. Trotzdem hatten die Rottenburger kaum mehr gelungene Aktionen und Satz  1 und 2 waren trotz zahlreicher Wechsel eine klare Angelegenheit für die Hessen. Herschenken wollte man das Spiel allerdings nicht und in Satz 3 sollte Rückkehrer Andre Kette den löchrigen Block der Rottenburger verstärken. Die Hereinnahme des lange mit Schulterverletzung verhinderten Mittelblockers und Umstellungen im Blockspiel ließen die Rottenburger nun mehr Zugriff auf die Partie gewähren. „Gefühlt haben wir in Satz 1 und 2 keinen Ball geblockt oder abgewehrt, das hat nach der Umstellung viel besser geklappt“, lobte der starke Libero Timo Baur die nun aufmerksam agierenden Netzreihen der Domstädter. Zahlreiche Blocks und Abwehraktionen waren der Grundstein für einen zunächst knappen Gewinn des dritten Satzes, den die Hausherren mit einem Fehlaufschlag beendeten. „Wir hatten im dritten Satz noch Probleme im Aufschlag und verwandeln der verteidigten Bälle, das war dann in Satz 4 sehr gut“, lobte Schröder sein Team. Durch gute Schnellangriffe und clevere Attacken über die Außenposition sorgten die Rangers für den Satzausgleich. Den möglichen Sieg verschenkten die Rottenburger im entscheiden Satz allerdings im wahrsten Sinne des Wortes. „Wir haben im fünften Satz sieben Eigenfehler gemacht, damit gewinnt man kein Spiel“, so Schröders abschließendes Fazit des aus seiner Sicht „vorweihnachtlichen Geschenkes“ an die Gäste.

„Prinzipiell muss man nach dieser Vorrunde nicht alles zu negativ betrachten, auch wenn wir auf einem Abstiegsplatz stehen“, bilanzierte Schröder die Hinserie seiner Mannschaft. „Wir haben ein paar Baustellen, die es gilt im Training zu erarbeiten und zur Rückrunde abzustellen. Wir haben ein junges Team, wenn wir im Gas geben und vor allem im Training personell endlich wieder aus dem Vollen schöpfen können, dann glaube ich an eine positive Rückrunde.“ Gegner Rüsselsheim bleibt trotz des Sieges zwei Punkte hinter dem TV Rottenburg, die sich als Tabellen-Neunter nur einen Punkt hinter einem Nichtabstiegsplatz stehen.

TV Rottenburg: Lichtenauer, Knobelspieß, Kuhn, Mäder, Schreiner, Menke, Wizemann, Kette, Kleefisch, Gerbig, Dostal, Frölich, Baur