Herren 2wei | Diesmal ohne Punkte

29. Oktober 2018

Es war ein Treffen von alten Bekannten und die Rottenburger Drittliga-Volleyballer erwiesen sich als freundliche Gastgeber. Gegen die Allianz Georgii Stuttgart unterlag der TVR mit 1:3 (18:25, 21:25, 25:15, 18:25) und findet sich nun im Abstiegskampf wieder. Die „bärenstarke Verteidigungsleistung“, die Gästetrainer Emanuel Bura den Rottenburgern bescheinigte, genügte gegen die angriffsstarken Landeshauptstätter nicht.

Wenn zu einem Volleyballspiel zahlreiche Auswärtsfans kommen, dann ist entweder der Kontakt zwischen beiden Vereinen besonders gut oder schlecht. Für Rottenburg und Stuttgart gilt wohl eher letzteres. Zwischenzeitlich konnte man die „Alli-Boys“ als Rottenburger Außenstelle titulieren, denn viele TVR-Spieler fanden den Weg zum ehemaligen Zweitligisten und man kennt sich auch abseits des Feldes schon seit Jahren. So kam es zum großen Wiedersehen mit ehemaligen Spielergrößen der TVR-2weiten wie Dominik Höschle (mittlerweile Volleyball-Rentner), Dominik Nuguspanov (Teilzeit Rentner), Malte Stiel oder Ex-Erstligaspieler Nico Zager. Der 28-jährige Malte Stiel ließ es sich nicht nehmen gegen sein ehemaliges Team extra aus Zürich anzureisen. Seine Qualitäten, die er vor zwei Jahren noch für Amriswil in der Champions-League gezeigt hat, besitzt Stiel noch immer und war trotz Teilzeit-Einsatzes für TVR-Coach Schröder der beste Stuttgarter: „So einen wie Malte hätte man natürlich auch gerne im Team, doch gibt es den momentan bei uns noch nicht.“

Die Betonung von Schröder lag auf dem noch, denn das Potential in seiner Mannschaft ist durchaus vorhanden. Das blitzte vor allem im dritten Satz auf, als das Aufschlagspiel seiner Mannschaft über weite Strecken funktionierte. Da dominierte man die Gäste und sorgte mit starkem Blockspiel für Raunen auf den Zuschauerrängen. „Wir hatten in den ersten beiden Sätzen Schwierigkeiten im Aufschlag und in der Annahme. Das nutzt eine abgezockte Mannschaft wie Stuttgart natürlich aus“, so TVR-Kapitän Oliver Knobelspieß, der zu diesem Zeitpunkt gar nicht auf dem Feld weilte. Mit Jonas Kuhn (20 Jahre), Yannick Menke (18), Niklas Lichtenauer (17), Robin Leber (19) und Anton Jung (15) hatte Schröder mit einer besonders jungen Formation begonnen: „Die Jungs hatten es verdient, aber es ist klar, dass uns da auch mal Fehler passieren. Verteidigt haben wir über weite Strecken sehr ordentlich, aber es fehlt die letzte Cleverness im Ausnutzen der Chancen aus dieser Verteidigung“, so Schröder. So waren es letztlich die Stuttgarter, welche bei vielen längeren Rallyes die Oberhand behielten. Im lange umkämpften vierten Satz war den Rottenburger wieder einmal das Glück nicht unbedingt hold. Einige knappe Entscheidungen gegen den TVR ließen die Gäste davonziehen. „Klar passiert das auf beiden Seiten, aber bei uns halt in wichtigen Phasen“, ärgerte sich Schröder. Zuvor hatten die TVR-Youngster noch einige gute Möglichkeiten liegen gelassen und so blieb am Ende für die Rottenburger nur der aufmunternde Applaus der zahlreichen Zuschauer.

„Wir müssen schauen, dass wir unsere gute Verteidigung veredeln und im Aufschlag druckvoller werden“, sagt Schröder und hofft, dass zum nächsten Spiel Routinier Kai Kleefisch wieder mit von der Partie ist. „Er bringt die nötige Angriffshärte rein und gibt den Jungs die nötige Ruhe auf dem Feld.“ Zum ersten Auswärtsspiel der Saison geht es für die Rottenburger gleich am weitesten – zum Tabellenzweiten TV Waldgirmes.

TV Rottenburg: Lichtenauer, Knobelspieß, Kuhn, Mäder, Kröner, Schreiner, Menke, Wizemann, Jung, Leber, Gerbig, Baur

Herren 2 – G.A. Stuttgart 1:3 (18:25, 21:25, 25:15, 18:25)