H2wei: Knapp gescheitert

3. Februar 2020

Nach zuletzt zwei Siegen müssen die Drittligavolleyballer des TV Rottenburg wieder eine Niederlage hinnehmen. Im Lokalderby gegen den TSV Allianz Stuttgart unterlagen die Domstädter mit 1:3 (28:30, 16:25, 25:23, 23:25) und befinden sich weiter in akuter Abstiegsgefahr. „Das war heute total unnötig, denn eigentlich haben wir Stuttgart den Sieg geschenkt“, war TVR-Trainer Schröder nach Spielende bedient.

Zweimal hatte Schröder zuletzt wegen privater Termine gefehlt, zwei Siege hatten die Rottenburger unter der Regie von Co-Trainer Kai Kleefisch eingefahren. Nach fünf Niederlagen in Folge wichtige Punkte gegen den Abstieg, auch wenn es vor einer Woche gegen Tabellenschlusslicht Feldkirchen zunächst auch nicht gut ausgesehen hatte. Mit Schröder an der Seitenlinie lief es am Samstag leider wieder in die falsche Richtung, dementsprechend frustriert war der 48-jährige. „Es war über weite Strecken ein Spiel auf Augenhöhe, aber wir haben viele Chancen liegen gelassen. Mal wieder!“ So konnte sein Team im umkämpften ersten Satz zwar bei 23:24 einen gegnerischen Satzball abwehren, aber in Folge vier eigene nicht nutzen. Ihren zweiten Satzball verwandelten die Hausherren dagegen kompromisslos in der umkämpften Verlängerung. „Wir hatten da schon einige einfache Fehler im Spiel und wenig Druck im Aufschlag“, analysiert Schröder. Die Schwächephasen steigerten sich in Satz 2, weil Stuttgart mit starken Sprungaufschlägen für Wirkungstreffer sorgte „und die Jungs ohne System und Mumm agiert haben.“ Nach klarem Satzverlust besserte sich die Leistung der Domstädter vor allem im Aufschlag und so konnte man im Block mehrmals zupacken. Allerdings blieb eine für den Trainer ärgerlich hohe Quote an ungenauen Aktionen. „Wir haben entweder die Kontrolle über den Ballwechsel und nutzen diesen Vorteil nicht oder machen Fehler vor allem bei einfachen Bällen des Gegners. Das hat Stuttgart viel besser gemacht und deshalb letztlich verdient gewonnen.“ Insgesamt zeigten die Rottenburger eine gute Leistung und es entwickelte sich das erwartet enge Spiel – die Domstädter schafften es allerdings nicht sich einmal etwas abzusetzen. „Obwohl Chancen da waren“, so Schröder. Satz 3 ging knapp an die Rottenburger und in Satz 4 war bei 23:23 der Schiedsrichter der entscheidende Mann. Sein Pfiff eines vermeintlich technischen Fehlers gegen Rottenburg brachte Stuttgart den Matchball, den sie prompt mit einem gelungenen Einerblock verwandelten. „Der Pfiff war ärgerlich und unnötig, weil es kein klarer Fehler war. Ansonsten hat er super gepfiffen.“, so Schröder, der auf den Unparteiischen nicht sauer sein konnte. „Wir bringen uns selbst in die Situation, weil wir wieder viele Chancen haben liegen lassen. Eigentlich müssen wir zu diesem Zeitpunkt in Führung liegen.“

Damit rutschen die Rottenburger auf Platz 7 der Tabelle und steuern auf ein Abstiegs-Endspiel in Waldgirmes zu. Die knapp hinter Rottenburg platzierten Hessen spielen am kommenden Wochenende gegen den Vorletzten USC Konstanz und könnten punktemäßig zum TVR aufschließen, der zuhause gegen den Tabellendritten Fellbach antreten muss. „Ich denke auch gegen Fellbach ist was drin, aber gerade gegen solche Teams gilt es sich jede bietende Chance zu nutzen. Das machen wir leider gerade zu wenig“, so Schröder.

TV Rottenburg 2: Niklas Lichtenauer, Oliver Knobelspieß, Jonas Kuhn, Timo Kilgus, Yannick Menke, Robin Leber, Kai Kleefisch, Moritz Frölich, Gerrit Saur, Julien Wizemann, Timo Baur